Neuschönau/Zwieslerwaldhaus. Außergewöhnlicher Besuch war jüngst im Nationalpark Bayerischer Wald zu Gast. Rund 8500 Kilometer mussten zwei Ranger aus dem Blue Mountains and John Crow Nationalpark in Jamaika zurücklegen, um ihre Kollegen im Nationalpark Bayerischer Wald zu besuchen. Im Fokus stand das gegenseitige Lernen voneinander.
Dafür waren der Chef des jamaikanischen Ranger-Corps Wellington Taylor und sein Mitarbeiter Gary Campbell vor allem in der wilden Natur unterwegs – etwa am Lusen, in den Urwäldern des Hans-Watzlik-Hains und der Mittelsteighütte, im Nachbarnationalpark Šumava oder am Rachel. Aber auch die Nationalparkzentren mit ihren Tier-Freigeländen, die Umweltbildungseinrichtungen und das Junior-Ranger-Angebot standen auf dem Programm. Hinzu kamen zahlreiche Workshops, bei denen teilweise auch Frank Grütz, Präsident der European Ranger Federation, mit von der Partie war.
Viele Eindrücke sammelten die Jamaikaner Wellington Taylor (hinten, 3.v.r.) und Gary Campbell
(hinten, 2.v.r.) beim Austausch mit Rangern aus den Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava
sowie mit Junior Ranger und Frank Grütz (hinten 4.v.r.), Präsident der European Ranger Federation.
„Wir nehmen viele Ideen mit, die wir auch bei uns umsetzen können“, bilanzierte Taylor nach der arbeitsintensiven Austauschwoche. „Es gibt eben viele Gemeinsamkeiten zwischen unsern Parks und nur wenige Unterschiede.“ Besonders hob der Jamaikaner die einladende Gastfreundschaft und den gelebten Netzwerkgedanken hervor.
Vom gegenseitigen Lernen haben auch die bayerischen Kollegen profitiert, wie Michael Großmann, Leiter der Nationalparkwacht, sagt. „Man merkt bei solchen Treffen immer, dass Ranger überall auf der Welt mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind. Daher ist die Suche nach gemeinsamen Lösungen sehr wichtig.“