Im Rahmen einer Feier wurden die neue Intensivstation und die Geburtshilfeabteilung am Krankenhaus Freyung Freitag, 20. Juli eingeweiht. Die beiden Stadtseelsorger der Katholischen und Evangelischen Pfarrgemeinden waren ebenfalls zu dem Ereignis geladen und spendeten den kirchlichen Segen.
Im Laufe dieser Woche werden dann die beiden Abteilungen offiziell in Betrieb genommen, die beiden Stationen ziehen in die neuen Räumlichkeiten um.
Der Einladung ins Freyunger Krankenhaus gefolgt sind viele Vertreter aus der Politik (Bezirks-, Kreis- sowie auch Stadträte, Bürgermeister aus den Landkreisgemeinden), Aufsichtsratsmitglieder der Kliniken, Vertreter der Regierung von Niederbayern, Planungsbüros, Vertreter der örtlichen Banken sowie die Führungsriege der Kliniken Am Goldenen Steig und die verantwortlichen Mitarbeiter aus den beiden eingeweihten Abteilungen.
Die Grußworte sprach der Landrat und gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Am Goldenen Steig Sebastian Gruber. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass der Umbau der Intensivstation und die Modernisierung der Geburtshilfeabteilung ein dringendes Anliegen der jeweiligen Ärzte, Pflegekräfte und der Hebammen war. Landrat Gruber betonte die Wichtigkeit einer guten medizinischen, wohnortnahen Versorgung im Landkreis Freyung-Grafenau und dass die Klinken dabei auch zukünftig eine Schlüsselrolle einnehmen werden – unter kommunaler Trägerschaft - wie er ausführte. Ebenfalls sei es ein zentrales Anliegen, dass die Geburtshilfeabteilung dauerhaft im Landkreis gehalten werden kann. Hier betonte Landrat Gruber die hohe medizinische Kompetenz. Verantwortlich dafür ist das Team der Fachärzte für Gynäkologe und Geburtshilfe, die als Belegärzte gemeinsam mit den Hebammen ein eingespieltes Team sind – ergänzt durch das ebenfalls sehr gut ausgebildete Pflegepersonal auf der Station. Sein Dank galt der Regierung von Niederbayern für die gute und konstruktive Zusammenarbeit, den ausführenden Planungsbüros, dem Geschäftsführer Helmut Denk und natürlich Franz Brunnbauer, dem technischen Leiter. Sie alle leisten einen wesentlich Beitrag zur Umsetzung der Baumaßnahmen und damit zur Weiterentwicklung des Krankenhauses.
Im Anschluss an die Rede des Landrates lieferte Chefarzt Ernst Korritter alles Wissenswerte über die neue Intensivstation. Der Facharzt für Anästhesie nutzte seine Rede ebenfalls für Dankesworte an geschätzte Kolleginnen und Kollegen. „Das A und O einer Intensivstation ist das Personal“, so Chefarzt Ernst Korritter, der auf das hohe Qualitätsniveau der Mitarbeiter hinwies. „Große Kliniken können von so hoher personeller Ausstattung nur träumen“. Die Anästhesie ist eine Schnittstelle zu den anderen Abteilungen im Haus. Die neue Intensivstation, die nun wieder an dem ursprünglichen Platz ist, wurde auf 724 qm aufgestockt und ist sehr hell und hervorragend geräumig. In der Mitte ist die „neue Zentrale“ für das Patientenmonitoring. Aus ergonomischer Sicht ein enormer Fortschritt.
Interessante Einblicke in die Geburtshilfeabteilung lieferten Dr. Mares, der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, der als Belegarzt die werdenden Mütter direkt bei der Geburt in den Kliniken betreut – und die Sprecherin der Hebammen Katharina Schuster. Diese zeigte den Weg von der Planung bis zur Fertigstellung in netten Anekdoten auf: Von der ersten Auseinandersetzung des Hebammenteams mit Bauplänen bis hin zur Festlegung des Farbkonzeptes. Dr. Mares wiederum lobte die moderne Ausstattung der Geburtshilfestation mit den Kreißsäalen und der neuen Entbindungswanne, die warmen Farbtöne mit dem Boden in Holzoptik. Er dankte Herrn Denk und Herrn Brunnbauer für ihre Unterstützung und das persönliche Engagement. Nun, so zeigte sich Dr. Mares zuversichtlich, werde man die magische Grenze von 500 Geburten sicherlich erreichen. Die moderne Ausstattung, gepaart mit der familiären Atmosphäre und der persönlichen Betreuung durch eine Hebamme sieht er als absolutes Plus.
Nach den Festreden lud Landrat Gruber alle Gäste sehr herzlich zur Segnung und anschließender Besichtigung der neuen Räumlichkeiten ein. Im Bereich der Zentrale mit Patientenmonitoring auf der Intensivstation erteilten die beiden Pfarrer Magnus König, Katholisches Pfarramt und Thomas Weinmair von der Evangelischen Kirchengemeinde den kirchlichen Segen. Pfarrer König verglich das Krankenhaus mit einer Oase in der Wüste. In einem Krankenhaus sind so viele Menschen, die Ihre Zeit und Liebe geben für die Kranken. Sie sind ein Brunnen, der Hilfe spendet.
Auf dem Programm stand noch die Besichtigung des Bauabschnittes IV, der momentanen Baustelle am Krankenhaus Freyung. Im Oktober letzten Jahres wurde diesbezüglich Richtfest gefeiert. An diesem Tag wurde für die geladenen Gäste die Baustelle geöffnet, so dass Sie sich über den Baufortschritt persönlich informieren konnten.
Zahlen, Daten, Fakten zum Bauabschnitt III (Geburtshilfe und Intensivstation):
Intensivstation: Fläche 724 m², Deckenbalkensystem für die 14 Bettplätze, Infusionsmanagementsystem je Bett, Neue Zentrale für das Patientenmonitoring
Geburtshilfeabteilung/Kreißsäale: Fläche 398 m², 2 Kreißsäale mit neuen Entbindungsbetten und eigenem kleinen Bad, neue Entspannungs- und Entbindungswanne, Wehenzimmer; Kinder bei U1 können im selben Raum (Kreißsaal) bei Mutter versorgt werden
Daten zum Bauabschnitt III - Intensivstation und Geburtshilfe:
Ursprünglich im Jahre 2006 mit dem BA II Sanierung KH Freyung wurde auch eine Förderung für die Intensivstation und Geburtshilfe beantragt. Hierin waren für den Bereich Intensiv und Geburtshilfe nur 1,46 Mio. € Förderung festgelegt. Im Jahr 2014 wurde beantragt diesen Bereich aus dem BA II herauszunehmen. Ein eigener Bauabschnitt BA III wurde dafür beantragt, der den neuen Anforderungen Rechnung trug.
Gesamtkostenvolumen einschließlich Brandschutzsanierung und Aufnahme der Betten aus dem KH Waldkirchen 7,3 Mio. €. Mit Schreiben der Regierung vom 19.7.2017 wurde die Förderung auf 5.620.000,-- € festgelegt. Aktuell liegt die Kostenprognose bei 6,71 Mio. €. Die Fördermittel wurden vom Ministerium bzw. der Regierung umgehend zur Verfügung gestellt. Erwähnenswert ist auch der sehr schnelle und optimale Ablauf. Der Endausbau der Intensivstation ist auf 9 Intensivbetten und 5 IMC-Betten festgelegt. Die Geburtshilfeabteilung wurde mit 2 neuen Kreissälen und den notwendigen Räumen und der Ausstattung komplett erneuert.