Passau (can). Nicht allen Kindern gelingt der Schulstart ohne Probleme. Deshalb will die Caritas Kinder mit Entwicklungsverzögerung und Verhaltensauffälligkeiten gezielt fördern. Diese, so die Erfahrung, tun sich manchmal schwer. Die Eltern wünschen trotz des Förderbedarfes, dass ihr Kind eine Regelschule besucht. Für Kinder, die behindert oder von Behinderung bedroht sind, startet der Caritasverband für die Diözese Passau e.V. das Modellprojekt. „Übergang macht Schule“. Ein weiterer Schritt in Richtung Inklusion.
Ab dem kommenden Schuljahr erfahren schulpflichtige Kinder, so Caritasdirektor Michael Endres, die vom Caritas-Frühförderungsdienst betreut werden, weitere Hilfen. Was im vorschulischen Bereich an Beratung und Förderung gewährleistet ist, soll beim Übertritt in das Regelschulsystem nicht einfach abbrechen. Gerhard Krinninger, der Leiter des Caritas-Frühförderungsdienstes Passau, spricht von einer Brücke in den Schulbereich, auch mit Blick auf sozial- und heilpädagogische oder medizinisch-therapeutische Leistungen. Man vernetzt Elternhaus, Schule und Fördermaßnahmen.
Das Passauer Projekt „Übergang macht Schule“ haben sie am Dienstag, 29. Mai, den Landtagsabgeordneten Prof. Dr. Gerhard Waschler und Walter Taubeneder, erläutert. Man war sich einig, wie wichtig es ist, persönliche Defizite möglichst früh auszugleichen und junge Leute gezielt zu fördern. Kommt doch der Grundschule bei der Frage nach Inklusion besondere Bedeutung zu. In Stadt und Landkreis Passau wird die Caritas ab Herbst fünf bis sieben Kinder und Familien begleiten.
Kinder und Familien gezielt auch in der Grundschule gezielt fördern. Die Landtagsabgeordneten Walter Taubeneder (li.) und Prof. Dr. Gerhard Waschler (re.), sprachen darüber mit Gerhard Krinninger, dem Leiter des Caritas-Frühförderungsdienstes Passau, Dr. Martina Hartl, der Abteilungsleiterin Pastoral und Pädagogik in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, und Caritasvorstand Michael Endres.
Grundlage des Gespräches war der Landtagsbeschluss, zum Schuljahr 2018/19 bayernweit Modellprojekte sogenannte „Schulstarthelfer“, auf den Weg zu bringen. Caritasvorstand Michael Endres hat zusammen mit Gerhard Krinninger und Dr. Martina Hartl, Abteilungsleiterin Pastoral und Pädagogik in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, das schon durch den Titel breit angelegte und vernetzte Hilfsangebot der Caritas als Möglichkeit für den Regierungsbezirk Niederbayern deutlich gemacht.
Die Caritas als Träger von Kindertagesstätten, dem Frühförderungsdienst und Förderschulen mit heilpädagogischen Tageszentren verfügt bereits über eine Plattform und kann individuelle wie ganzheitliche Hilfspakete für Kinder und Eltern schnüren. Es gibt vielfach Nahtstellen zu den Grundschulen. An den Caritas-Förderschulen etwa sind Fachkräfte der Mobilien sonderpädagogischen Hilfen (MSH) für Kinder mit sonderpädagogischem Betreuungsbedarf im Vorschulalter im Einsatz oder des Mobilen sonderpädagogischen Dienstes (MSD), die für Kinder mit in Regelschulen zuständig sind. Diese könnten mit Grundschul-Lehrkräften in einem „Tandem-System“ die Kinder unterstützen. Ein Vorteil ist die Arbeit mit den Kindern und Eltern zuhause. Man kennt bereits die Handicaps oder familiären Schwierigkeiten.
Beim Gespräch war man sich allerdings einig, dass es auf dem Weg zur Inklusion auch in Zukunft spezielle Einrichtungen wie die Caritas-Förderzentren geben müsse, weil manche Kinder einen Schutz- und Schonraum brauchen, den die Regelschule einfach nicht bieten könne.