Am vergangenen Freitag fand am Technologie Anwender Zentrum in Spiegelau das glastechnische Praktikum statt. Insgesamt 28 Studierende der Universität Bayreuth, die gerade das 2. Semester im Masterstudiengang „Materialwissenschaften & Werkstofftechnik“ begonnen haben, hatten die Möglichkeit an verschiedenen Stationen praktische Versuche zur kompletten Prozesskette der Glasherstellung durchzuführen. So wurden Gemengemischungen selbst hergestellt, die anschließend mit Unterstützung der Firma Füller in einem sogenannten Mini-Melter zu Glasproben geschmolzen wurden. Diese wurden anschließend präpariert und dann analysiert. Wie bei der industriellen Glasherstellung standen dabei die Glaszusammensetzung und Glasfehler, wie Schlieren, Scherenschnitte, Einschlüsse und Fließwellen im Vordergrund.
Begrüßung und Einweisung - v. l. (stehend): Benedikt Scharfe, operativer Leiter des TAZ Spiegelau; Dr.-Ing. Andreas Rosin, wissenschaftlicher Mitarbeiter Universität Bayreuth
Das Praktikum, in dieser Form bereits seit drei Jahren mit dem Kooperationspartner des TAZ durchgeführt, wird begleitend zur Vorlesung „Werkstoffbezogene Verarbeitungstechnik“ angeboten, die von Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes, Wissenschaftlicher Leiter der Arbeitsgruppe Schmelztechnik am TAZ und gleichzeitig Leiter des Keylab Glastechnologie an der Universität Bayreuth, gegeben wird. In dieser lernen die angehenden Ingenieure die theoretischen Grundlagen der unterschiedlichen Verarbeitungstechniken verschiedener Werkstoffe, von Metallen, Polymeren bis hin zum Glas.
Studierende in der Schmelzhalle
„Zum einen sind die Voraussetzungen durch die umfangreiche Ausstattung am TAZ ideal für Studenten, um einen Einblick in die Prozesskette der Glasverarbeitung zu erhalten“, so Gerdes, „zum anderen ist es für mich auch wichtig, dass die Studierenden erkennen, dass an so einem traditionellen Standort, wie Spiegelau sehr anwendungsnah und in enger Zusammenarbeit mit Firmen der Region geforscht und entwickelt wird.“
Damit nach einem langen Tag der Versuche und Experimente die Studierenden gestärkt die dreistündige Heimreise antreten konnten, sponserte der Förderverein des TAZ eine Brotzeit, für die sich die Studierenden herzlich bedankten.