Die Wiederaufnahme des Fährbetriebes zwischen Mariaposching (Landkreis Straubing-Bogen) und Stephansposching (Landkreis Deggendorf) wird voraussichtlich im Sommer 2018 der Fall sein.
Vor fast genau zwei Jahren, am 19. April 2016, war die alte Gierseilfähre bei einer Havarie gesunken. Aktuell wird eine neue diesel-elektrische Motorwagenfähre in einer Werft am Rhein gebaut. Vorgesehen war ein Liefertermin im Frühjahr 2018. Die ausführende Maschinenbaufirma hat leider mitgeteilt, dass dieser Termin nicht eingehalten werden kann und sich der Lieferzeitpunkt verzögert. Michael Maul, Vorsitzender des Deutschen Fähr-Verbandes, betont dazu: „Eine Bauzeit von einem Jahr für eine Fähre ist ein normaler und üblicher Zeitrahmen.“ Nach der Vergabe des Auftrages im Juli 2017 und der notwendigen Wartefrist, wurde im August 2017 mit dem Bau begonnen.
Nichtsdestotrotz ist man im Landratsamt Straubing-Bogen über die Verzögerung nicht erfreut. „Wir haben unsere Verärgerung darüber auch bei einem Besuch in der Werft am Montag sehr deutlich gemacht“, so Landrat Josef Laumer. „Wir haben die Firma unmissverständlich aufgefordert, die fertige Fähre so schnell als möglich an die Fährstelle zu liefern.“ Ferner ist dem Landratsamt ein aktualisierter verbindlicher und detaillierter Bauzeitenplan vorzulegen und der Baufortschritt wöchentlich zu dokumentieren und an das Landratsamt zu übersenden.
Tiefbauamtsleiter Markus Fischer (rechts) und die Stellvertretende Landrätin Barbara Unger (2. von rechts) am Montag beim Besuch auf der Werft mit Vertretern der Baufirma.
„Die Verzögerung hat mehrere Gründe“, so Günter Müller von der gleichnamigen Stahlbaufirma. „Ein Hochwasser im Winter hat den Betrieb mehrere Wochen lahmgelegt. Hinzu kamen Lieferverzögerungen bei einzelnen Bauteilen und durch die Grippewelle ein längerer Ausfall von spezialisierten Fachkräften. Zudem konnten Schweißarbeiten während einer Frostperiode nicht durchgeführt werden. Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Fertigstellung und können versichern, dass der Landkreis Straubing-Bogen eine qualitativ erstklassige Fähre erhält, die als Einzelstück in Handarbeit gefertigt wird.“
Acht bis zehn Mitarbeiter bauen derzeit an der „Posching“, die durch die aufgeführten Gründe aufgelaufene Verzögerung ließ sich aber auch durch zusätzliche Arbeit am Wochenende auch angesichts voller Auftragsbücher der Firma nicht wieder aufholen. „Wir werden selbstverständlich die rechtlichen Mittel der vereinbarten Vertragsstrafe bei Lieferverzögerung ausschöpfen“, macht Landrat Josef Laumer deutlich.
Positiv sieht Tiefbauamtsleiter Markus Fischer die auch von Sachverständigen beim Besuch am Montag in der Werft bestätigte Qualitätsarbeit: „Es handelt sich um ein komplett in Handarbeit erstelltes individuelles Einzelstück, das ab seinem Einsatz die Sicherheit und den Komfort für Fährleute und Passagiere deutlich erhöhen und eine Bereicherung in der Region sein wird.“