Was ist eigentlich „sexuelle Gewalt“? Wann werden persönliche Grenzen verletzt? Ist die „MeToo-Welle“ nur eine Summe von Überempfindlichkeiten? Ist es überhaupt nötig, solche Fragestellungen in einem Gymnasium im ländlichen Raum, in unserer „heilen Welt“, zu thematisieren?
Mit einer gewissen Skepsis nahm die Schulfamilie des Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasiums die jüngste Aufforderung des Kultusministeriums an alle Schulen auf, Maßnahmen zur Prävention gegen sexuelle Gewalt in die Erziehungsarbeit aufzunehmen. Auch in den Medien tauchen diese Forderungen auf, da man laut Johannes-Wilhelm Rörig davon ausgehen müsse, dass es in jeder Klasse ein bis zwei von sexueller Gewalt betroffene Schülerinnen oder Schüler gibt (ZEIT Online vom 22.02.2018).
Um zunächst das Lehrerkollegium für das Thema zu sensibilisieren, zu informieren und Unsicherheiten abzubauen wurden im Rahmen eines pädagogischen Nachmittags kompetente Referentinnen eingeladen. Monika Biebl und Claudia Pohmann von IGEL e.V. Passau berichteten aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit und stellten klar: „Sexuelle Gewalt in verschiedensten Ausprägungsformen ist gesellschaftliche Realität und Kinder und Jugendliche jeden Alters können ihr in jedem Umfeld ausgesetzt sein.“
Sandra Norak, ehemaliges Opfer im Netz eines Loverboys.
Paula Born von der staatlichen Schulberatungsstelle in Landshut informierte über die rechtliche Situation von Missbrauch, über typische Täterprofile und möglicherweise erkennbare Symptome oder Signale. Sie betonte aber auch, dass Schulen mit der konkreten Einschätzung und angemessenen Maßnahmen überfordert sind, weshalb Fachkräfte hinzugezogen werden müssen. Allerdings solle die Schule vertrauensvolle Ansprechpartner bieten, auf Gefahren aufmerksam machen sowie einen Raum bieten, in dem eine Kultur der gegenseitigen Achtung und Wertschätzung gelebt wird. Dabei müssen Schüler zum Beispiel erfahren, dass auch anzügliche, als unangenehm empfundene Bemerkungen zwischen Jugendlichen sexuelle Übergriffe darstellen. Wichtig ist, dass auch jüngere Kinder Mut zu einem klaren NEIN entwickeln und dieses NEIN in jedem Fall zu respektieren ist.
Ein erstes Schülerprojekt richtete sich mit dem Thema „In den Fängen von Loverboys“ an die 9. und 10. Klassen des LLG. Der gezeigte Film „Ich gehöre ihm“ (Quelle: Das Erste, vom 30.08.2017) löste besonders bei vielen Mädchen Betroffenheit aus. Zur Vertiefung des Themas und Möglichkeit der Aussprache kam auf Initiative von Studienrätin Andrea Pongratz mit Sandra Norak eine ehemals Betroffene ans LLG.
Als Sandra Norak als Schülerin eines Gymnasiums ihren Freund kennenlernt, hat sie noch nie von Loverboys gehört. Er ist 20 Jahre älter, nett, lieb, zuvorkommend und großzügig - die Schülerin ist das erste Mal verliebt. Dass er ihr gezielt Liebe vorgaukelt, um sie mit ausgeklügelten Strategien und Tricks in die Prostitution zu führen, ahnt sie zu diesem Zeitpunkt nicht. Ganz allmählich wird sie von Familie und Freundeskreis entfremdet und isoliert, sodass irgendwann der scheinbare Freund als einzige Bezugsperson des Mädchens übrig bleibt. Einfühlsam und deutlich beschreibt Sandra Norak wie sie schließlich vor dem Abitur ihre Schule und Familie verlässt und für sechs Jahre in die Spirale von vermeintlicher Liebe, Drohungen, Erpressung, Prostitution mit kriminellem Umfeld, Angst und Scham gerät. Erst als sie ausgebrannt und „wertlos“ für ihren Zuhälter wird, gelingt es ihr, sich zu lösen und ein neues Leben aufzubauen.
Sandra Norak fesselt und schockiert mit ihrem Erfahrungsbericht ihre Zuhörer.
Heute studiert Sandra Norak Jura und engagiert sich im Verein Sisters e. V. gegen Prostitution, hilft Opfern und hält präventive Vorträge. Sie informierte die Gymnasiasten über verschiedene Ausprägungsformen sexueller Gewalt und beschrieb, welche Mädchen (und selten auch Jungen) besonders gefährdet sind. Gerade auch im ländlichen Raum werden gezielt Jugendliche vor Schulen, Discos, Jugendtreffs, aber vor allem auch in den sozialen Medien und Internet-Chats kontaktiert und ihr Vertrauen mit perfiden Tricks erschlichen.
Um dem Missverständnis vorzubeugen, dass das Thema nur Mädchen betreffe, wandte sich Frau Norak auch konkret an die Jungen. Eindringlich versicherte sie ihnen, dass der allergrößte Anteil der Prostituierten nicht freiwillig arbeitet, sondern täglich Gewalt, Bedrohung und Demütigung erlebt. Gäbe es keine Männer, die Frauen wie Waren kaufen, gäbe es auch keine Loverboys. Nach anfänglich betroffenem Schweigen der Zuhörer stellte sich Sandra Norak sehr offen den Fragen der Schüler.
Um den Jugendlichen auch im häuslichen Umfeld Ansprechpartner für dieses berührende Thema zu geben, lud die Schule auch die Eltern dieser Jahrgangsstufen zu einem Informationsabend ein. Dabei entstand nach dem einleitenden Vortrag von Sandra Norak ein intensives Gespräch zwischen der Referentin und den anwesenden Eltern und Lehrern. Hierbei wurde nochmals deutlich, dass in unserer vermeintlich „heilen Welt“ jedes Kind Opfer sexueller Gewalt werden kann. Gerade auch deswegen zeigten sich die Eltern dankbar, dass das LLG sich eines solch heiklen Themas annimmt.
Wird deshalb aber verfolgt und verleumned.
Ich habe das alles live miterlebt, da ich im selben Semester wie Täter und Opfer war.
Einige werden jetzt denken, das gehört mehr zum Thema Mobbing als zur Loverboy-Betrügernummer, es ist so dazwischen also Verleumnung + Mobbing aber das Motiv ist wie erwähnt, dass sie nicht auf diesen Loverboy reingefallen ist.
Um diesen Fall zu schildern muss ich etwas weiter ausholen.
Während ihres Studiums machte sich dieser Typ mit einer ganz komischen Masche an sie ran, er wirkte anfangs ganz normal wie ein normaler Student halt eher unauffällig.
Sie hat zum Glück den Braten gerochen und ist nicht auf dem reingefallen.
sie hat sich nicht von ihm einwickeln lassen und ihm einen Korb gegeben.
Sie hat ein paar komische Sachen mitzukommen, die der Typ gesagt und getan hat (er hat