Erst im Dezember des vergangenen Jahres hat sich die Kreis- und Ortsgruppe Passau der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. gegründet. Nun stellten sich der Vorsitzende Konstantin Frei und Vorstandsmitglied Carina Frei bei Oberbürgermeister Jürgen Dupper vor. Ebenfalls mit dabei war der Bundesvorsitzende Waldemar Eisenbraun.
Seit 1950 vertritt die Landsmannschaft die Interessen der Deutschen aus Russland. Die Hintergründe reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Katherina die Große in einem Manifest Ausländer zur Einwanderung und Ansiedlung in Russland aufrief. Dem folgten viele Deutsche, die sich vorwiegend an der Wolga, am Schwarzen Meer und in Zentralrussland niederließen. Der Höhepunkt wurde 1914 erreicht. Eine Volkszählung ergab damals insgesamt über 2,4 Millionen Deutsche in Russland, die hauptsächlich in geschlossenen Siedlungen lebten. Den deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 nahm deren Regime zum Anlass, die so genannten Russlanddeutschen aus den europäischen Teilen des Landes nach Osten zu deportieren. Die Nationalsozialisten nahmen ebenfalls Zwangsumsiedlungen dieser Volksgruppe vor. Eine Rückkehrwelle nach Deutschland setzte ab 1955 ein, wobei die Zahlen vor allem nach der Wende und dem Zerfall der Sowjetunion anstiegen. Heute leben mehr als 2,7 Millionen Deutsche aus Russland in Deutschland.
Konstantin Frei (Mitte) und Carina Frei (2. von links) von der neu gegründeten Kreis- und Ortsgruppe Passau freuen sich mit dem Bundesvorsitzenden Waldemar Eisenbraun (2. von rechts) über den Besuch bei Oberbürgermeister Jürgen Dupper (rechts). Kulturreferent Dr. Bernhard Forster (links) wird künftig als Ansprechpartner dienen.
Um diesen eine Stimme zu geben, wurde die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. gebildet. Ihre Ziele: Förderung der Integration von Russlanddeutschen etwa durch den Einstieg in das Berufsleben, Stärkung der Eigeninitiative junger Menschen, Hilfestellung bei der Talententfaltung bei Kindern und Jugendlichen durch kulturelle Angebote, Wahrung der kulturellen Identität und Zusammenhalt der Generationen. Darüber hinaus sind Begegnungen und Austausch mit den Nachbarländern und bürgerschaftliches Engagement Schwerpunkte der Vereinsarbeit.
In der Kreis- und Ortsgruppe Passau läuft bereits ein Jahresprogramm für Jung und Alt, das Sprach- und Nachhilfekurse ebenso enthält wie sportliche, kulturelle und gesellschaftliche Aktivitäten.