Nachwuchshandwerkertage bieten Einblick in vielfältige Berufsmöglichkeiten

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09.03.2018
Straubing

Schrauben, bohren, feilen, malen – in den Räumen der Mittelschule Rattenberg waren die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse am Montag mit allerlei handwerklichen Tätigkeiten beschäftigt.

Denn die Mittelschule Rattenberg ist eine der 18 Mittelschulen aus der Stadt Straubing und dem Landkreis Straubing-Bogen, die an den Nachwuchshandwerkertagen 2018 teilnimmt. Diese finden in diesem Jahr zum dritten Mal statt und werden von der MINT-Region Straubing-Bogen in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft Donau-Wald organisiert. Rund 500 Sechstklässler kommen so zwischen 19. Februar und 21. März mit dem Handwerk in Berührung und lernen aus erster Hand die vielfältigen Möglichkeiten kennen.

Landrat Josef Laumer und der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Armin Stöckel (von links) an der Station der Innung für Elektro- und Informationstechnik.Landrat Josef Laumer und der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Armin Stöckel (von links) an der Station der Innung für Elektro- und Informationstechnik.

„Das Handwerkt bietet über 130 verschiedene Ausbildungsberufe“, machte der Vorsitzende Kreishandwerksmeister, Armin Stöckel, deutlich. Natürlich können bei den Nachwuchshandwerkertagen nicht alle vorgestellt werden. In diesem Jahr sind die Bereiche Elektro, Anlagemechaniker, Maler und Schreiner im Fokus. Erfahrene Handwerker aus Betrieben des Landkreises und der Stadt erarbeiten mit den Schülerinnen und Schülern kleine Werkstücke, die diese dann auch mit nach Hause nehmen dürfen. „Das kommt unglaublich gut an. Die Rückmeldungen sind durchweg positiv“, so Rattenbergs Schulleiter Markus Tosch. Und Johann Probst, 2. Bürgermeister der Gemeinde, ergänzt: „Gerade diese praktischen Arbeiten sind sehr wichtig, damit in der Schule nicht nur alles in der Theorie abläuft.“

Denn eines ist klar: Auszubildende werden von allen Betrieben händeringend gesucht. Dabei steht mit der Lehre als Basis den jungen Menschen die ganze Welt offen, nicht nur was sichere Arbeitsplatz- und Ausbildungsmöglichkeiten betrifft. „Das Handwerk bietet alle Chancen, es gibt keine Grenzen mehr“, erklärte Stöckel mögliche Berufswege. „Nach dem Gesellenbrief kann man den Meisterbrief machen und danach ist noch ein Studium möglich. Von vielen jungen Leuten und vor allem auch Eltern wird das gar nicht richtig gesehen.“ Andreas Mühlbauer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Donau-Wald, macht deutlich, welche Probleme in den nächsten Jahren auf die Region zukommen können. „Erfreulicherweise gibt es auch bei uns einen großen Bauboom. Aber es muss in Zukunft auch Leute geben, die die Dinge in den Häusern bauen, reparieren und warten. Es kann sich jeder vorstellen was da los sein wird, wenn es gleichzeitig immer weniger Fachkräfte und damit auch immer weniger Betriebe geben wird.“

Großes Engagement herrschte auch im Bereich Anlagenmechanik.Großes Engagement herrschte auch im Bereich Anlagenmechanik.

Die Nachwuchshandwerkertage sollen helfen, diese sich abzeichnenden Probleme, die heute schon überall spürbar sind, zu mindern. „Denn Berufsorientierung ist ein Hauptbaustein der Mittelschulen“, wie Konrad Rieder, Schulamtsdirektor am Schulamt Straubing-Bogen, deutlich machte. Aber nicht nur für das Handwerk, die Schulen und die Schülerinnen und Schüler sind Veranstaltungen wie diese wichtig. „Das Handwerk ist bei uns im Landkreis stark vertreten“, weiß Landrat Josef Laumer, „dass unsere mittelständischen Handwerksbetriebe die Basis für die gute Wirtschaftslage in unserer Region sind. Im Handwerk lassen sich viele Perspektiven finden und jeder kann bei uns in der Region Karriere machen.“ Die Mittelschulen charakterisierte Laumer dabei als wichtigen Faktor in der Schullandschaft.

Die Ehrengäste beim Rundgang in der Mittelschule Rattenberg gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, die in den Bereich Anlagenmechanik eingeführt werden.Die Ehrengäste beim Rundgang in der Mittelschule Rattenberg gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern, die in den Bereich Anlagenmechanik eingeführt werden.

Stolz konnten jedenfalls die Schülerinnen und Schüler am Montag die von ihnen gefertigten Gewerke mit nach Hause nehmen. „Das ist auch das Schöne am Beruf“, gab Andreas Mühlbauer den Sechstklässlern mit auf den Weg. „Man sieht das Ergebnis der Arbeit und weiß, was man geleistet hat.“ Und angesichts der strahlenden Augen und dem engagierten Hämmern, Schrauben und Werkeln in den Räumen in Rattenberg blickt auch Landrat Josef Laumer positiv in die Zukunft. „Wenn man die Begeisterung hier sieht, dann hoffe ich, dass man sich um das Handwerk auch im kommenden Jahrzehnt keine Sorgen machen muss.“ Veranstaltungen wie der Nachwuchshandwerkertag sind auf jeden Fall der richtige Schritt, um die Möglichkeiten und Vorteile, die das Handwerk bietet, passend darzustellen.


- SB


Landratsamt Straubing-BogenStraubing

Quellenangaben

Landratsamt Straubing-Bogen

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