Patersdorf. Derzeit liegt noch Schnee im Kreislehrgarten, doch die Vorbereitungen auf das Gartenjahr 2018 laufen. So schauten Landrätin Rita Röhrl, Kreisfachberater Klaus Eder und Michael Fremuth (Vorstandsmitglied im Gartenbau-Kreisverband) kürzlich im Kreislehrgarten nach dem Rechten.
„Der Februar bringt sicher noch starke Frostnächte, aber im März sollte es dann losgehen mit dem Winterschnitt“, sagt Eder und verweist darauf, dass mittlerweile der Apfelvorrat fast aufgebraucht ist. „Wir haben nur noch wenige Exemplare der Sorten Boskoop, Topaz, Florina, Korbinian und Melrose. Sie haben sich gut gehalten und sind noch fest“, weiß der Fachberater. Er konnte den Besuchern auch die Sorten präsentieren und erklärte die Besonderheiten. „Der Boskoop, bei uns Lederapfel genannt, wird um diese Zeit schon etwas weich und schrumpelig, aber ist immer noch gut im Geschmack“, so Eder weiter. Landrätin Röhrl, die zugleich auch Kreisvorsitzende von aktuell 32 Gartenbauvereinen ist, nutzte die Gelegenheit zur Kostprobe. „Es ist schön, wenn man um diese Jahreszeit einen heimischen Apfel essen kann und nicht auf Importobst zurückgreifen muss“, sagt sie und ergänzt: „Wenn dann der Apfel noch so gut wie unsere Beispielsäpfel schmeckt, dann ist dies doppelt schön.“
Landrätin Rita Röhrl, Fachberater Klaus Eder und Michael Fremuth entdeckten den Schaden.
Bei ihrem Rundgang vorbei an Obsthecken und Streuobstbäumen machten sie eine unangenehme Entdeckung: Einer der am besten entwickelten Streuobstbäume im Lehrgarten zeigt massiven Befall durch Obstsplintkäfer, eine Borkenkäferart, die sich auf Laubbäume, insbesondere auch Apfelbäume spezialisiert hat. Eder erinnert sich, dass dieser Baum im vergangenen Jahr tatsächlich geschwächelt hat, weniger Belaubung zeigte. Diese Schwächung nahmen die Käfer zum Anlass und brachten den „Roten Berlepsch“ nun völlig zum Absterben. Er muss daher in den nächsten Tagen schnellstens entfernt werden, damit sich der Schädling nicht weiter ausbreitet. Das befallene Holz sollte im Ofen landen und nicht lange herum liegen. Die Ursache der Schwächung wird in der extremen Trockenheit im Herbst/Winter 2016 vermutet. Durch das schnelle Handeln und zusätzliche Kontrollen wird zudem erreicht, dass sich der Schädling in der Anlage nicht weiter ausbreitet.
Aufgeplatzte Rinde, Bohrlöcher durch den Käferfraß, die Spuren des Obstsplintkäfers sind deutlich zu erkennen.
Während nach der Baumfällaktion in den kommenden Tagen wieder Ruhe im Kreislehrgarten einziehen wird, wird diese Ruhe nicht von langer Dauer sein. Denn bereits am Samstag, 10. März, findet ab 14 Uhr der Winterschnitt-Kurs statt. Dann wird Klaus Eder an verschiedenen Bäumen zeigen, wie man Obstbäume fachgerecht behandelt, so dass die Bäume stabil und gesund wachsen und eine gute Ernte möglich ist.