1957 erweckte Prof. Dr. Josef Oswald, damaliger Leiter des Instituts für Ostbairische Heimatforschung, die 1930 im Zuge der Wirtschaftskrise eingestellte Publikation „Ostbairische Grenzmarken“ wieder zum Leben. Seither erscheint sie regelmäßig und trägt seit 2005 den Namen „Passauer Jahrbuch: Beiträge zur Geschichte, Geographie und Kultur Ostbaierns“. Zum 60. Jahrestag fanden sich nun der 1. Vorsitzende des herausgebenden Vereins für Ostbairische Heimatforschung, Dr. Helmut Böhm, der 1. Schatzmeister Hans Meyer und der Betreuer der Schriftenreihe, Prof. Dr. Franz-Reiner Erkens, bei Oberbürgermeister Jürgen Dupper ein, um persönlich die Jubiläumsausgabe zu überreichen.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper: „Das ,Passauer Jahrbuch‘ des Vereins für Ostbairische Heimatforschung ist eine Institution im historischen Kontext unserer Region. Umso mehr freut es mich, dass die Verantwortlichen jedes Jahr eine Neuauflage mit interessanten Abhandlungen zur Geschichte unserer Heimat auf die Beine stellen. Diesem ehrenamtlichen Engagement gilt mein herzlicher Dank.“
Die aktuelle Ausgabe des „Passauer Jahrbuchs“ ist der 59. Band der Schriftenreihe, die Zahl erklärt sich aus den beiden Doppeljahrgängen 1962/63 und 1964/65.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (2. von links) nimmt erfreut die Jubiläumsausgabe des „Passauer Jahrbuchs“ von Prof. Dr. Franz-Reiner Erkens (von rechts), Dr. Helmut Böhm und Hans Meyer entgegen.
Gewidmet ist das rund 500 Seiten umfassende Werk dem langjährigen Leiter des Instituts für Ostbairische Heimatforschung, Prof. Dr. Egon Boshof, anlässlich seines 80. Geburtstags Anfang 2017. Er hatte selbst die Publikation lange Jahre verantwortet und ist auch diesmal mit einem Beitrag vertreten. Enthalten sind insgesamt 14 Aufsätze und zwei Miszellen sowie ein Berichts-, Rezensions- und Bibliographieteil. Behandelt werden Themen vom Hochmittelalter bis zur Weimarer Republik, wobei der Schwerpunkt auf der Geschichte Ostbaierns und des Passauer Raumes liegt, ergänzt durch musikhistorische sowie bau-, kunst- und siedlungsgeschichtlichen Betrachtungen.
Der Verein für Ostbairische Heimatforschung ist eine Vereinigung von rund 800 interessierten Laien, Hobbyhistorikern und Wissenschaftlern, mit dem Zweck, die Heimatforschung als nachhaltige Grundlage der Heimatpflege zu fördern. Dies geschieht unter anderem durch zahlreiche Publikationen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturraumforschung Ostbaierns und der Nachbarregionen (IKON) der Universität Passau erstellt werden. Die Schreibweise „Ostbaiern“ liegt in der räumlichen Verortung des Forschungsgegenstandes begründet, der sich nicht auf das heutige Staats- beziehungsweise Verwaltungsgebiet beschränkt, sondern das Gebiet der Stadt, des Hochstifts und des Bistums Passau bis 1806 meint.