Regen. Der Landkreis Regen arbeitet derzeit daran, ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept zu erstellen. "Die Landesregierung will, dass jeder Kreis in Bayern ein solches Konzept erstellt", sagt Sozialamtsleiter Horst Kuffner. Er koordiniert die Konzepterstellung im Arberland und er hatte nun zu einem Treffen des sogenannten Begleitgremiums eingeladen. In dem Gremium sind Vertreter verschiedener Organisationen und Verbände, wie etwa dem BRK, der BKK Faber-Castell oder der AOK zu finden. Sie beraten den Landkreis und koordinieren die Konzepterstellung.
"Der Landkreis wird bei der konkreten Erstellung von der Arbeitsgemeinschaft Sozialplanung in Bayern unterstützt", weiß der Sozialamtsleiter zu berichten. Christian Rindsfüßer und Doris Rudolf von der Sozialplanung Bayern waren zu dem Treffen gekommen und berichteten über die ersten Ergebnisse. Konkret hatten sie die Rückmeldungen der Bürgerbefragung im Gepäck. Insgesamt 5000 Landkreisbürger im Alter von über 65 Jahren waren angeschrieben worden. "Mit über 2000 Rückmeldungen, was eine Quote von rund 40 Prozent entspricht, haben wir einen brauchbaren Rücklauf erzielt", erklärte Rindsfüßer. Aus den Daten könne man nun entsprechende Rückschlüsse ziehen. So wisse man, dass rund 73 Prozent der Antworter nicht alleine leben und rund 50 Prozent Wohneigentum haben. Man wisse aber auch, dass überdurchschnittlich viele Senioren im Landkreis Regen pflegebedürftig sind. Ferner könne man aus der Umfrage erkennen, dass über 80 Prozent im Pflegefall gerne in den eigenen vier Wänden versorgt werden möchten. Sie hoffen dabei auf entsprechende Angebote und Unterstützung.
Die Mitglieder des Begleitgremiums und die Referenten: Ilka Langhammer-Rückl, Horst Kuffner, Natalie Walter (alle LRA Regen), Joachim Haller (Bürgermeister Bodenmais), Gudrun Bösmüller (CWPZ St. Elisabeth), Lucia Horn (Hospizverein Zwiesel-Regen), Rudi Wühr, Claudia Leuthner (beide AOK), Angela Schwarz (Pflegedienstleitung Arberlandkliniken), Christine Kreuzer (Kreisseniorenbeauftragte), Sabine Ulrich (BRK), Anita Burghart (BKK Faber-Castell & Partner), Doris Rudolf und Christian Rindsfüßer.
Derzeit könne man diese Begehrlichkeiten nicht erfüllen, weiß Sozialamsleiter Kuffner und auch die Vertreter im Begleitgremium mussten eingestehen, dass dies im Augenblick nicht möglich wäre. Überhaupt liefere die Umfrage zahlreiche Erkenntnisse, die erkennen lassen, dass die Menschen vor allem im Alter in ihrer vertrauten Umgebung bleiben wollen. Damit dies gelinge, müsse man die Mängel die die Senioren beispielsweise bei seniorengerechten Fußwegen oder dem Mangel an seniorengerechten Verkehrsmitteln erkennen, möglichst rasch abstellen. In einigen Bereichen, wie etwa dem ÖPNV, arbeite der Landkreis Regen intensiv an Verbesserungen. In anderen seien vor allem die Kommunen gefragt.
Des Weiteren würden sich die Senioren wünschen, dass es gerade für ihre Zielgruppe weitere Angebote gibt. Auch spezielle Beratungsangebote seien bei den älteren Mitbürgern sehr gefragt, stellen Rudolf und Rindsfüßer bei der Präsentation der Befragungsergebnisse fest.
In zwei Workshops wollen nun die Mitglieder des Begleitgremiums an konkreten Ergebnissen arbeiten. Im ersten Treffen will man unter anderem über die integrierte Orts- und Entwicklungsplanung über präventive Angebote und die Soziale Sicherheit sprechen. Im zweiten Workshop geht es unter anderem um die Mobilität der Senioren, die Beratung und Information und die Unterstützung pflegender Angehöriger. Der erste Workshop soll am Montag, 13. November, in der vhs Regen stattfinden, der zweite zwei Wochen später.
"Es liegt noch viel Arbeit vor uns", weiß Kuffner. Er ist aber davon überzeugt, dass man "auf einem guten Weg" ist. Dies liege vor allem an dem Engagement der Mitglieder des Begleitgremiums, so Kuffner abschließend.