Perlesreut. Jährlich leiden allein in Deutschland 5,3 Mio. Menschen unter Depression, so die Stiftung Deutsche Depressionshilfe. 322 Millionen Menschen sind weltweit betroffen. Die Daten zeigen: Die Erkrankung ist längst keine Aunahme mehr. Stress und eine möglicherweise daraus resultierende Depression spielen nicht nur für das persönliche Wohlbefinden, sondern auch im Hinblick auf gesellschaftspolitische und betriebliche Belange eine bedeutende Rolle.
Laut Angaben der Techniker Krankenkasse waren im Jahr 2016 aufgrund von psychischen Erkrankungen im Schnitt 14,8 Tage Krankschreibungen pro Kopf zu verzeichnen. In den Metallberufen Erzeugung und Verarbeitung ging der Wert sogar auf 23,7 Tagge hoch, während er in den technisch-naturwissenschaftlichen Berufen "nur" bei 11,1 Tagen lag. Fest steht: Im Laufe der letzten 16 Jahre haben psychische Probleme die Entwicklung der Fehlzeiten bei Beschäftigten nach oben getrieben.
Mit dieser Entwicklung einher geht ein feststellbar stark steigender Verbrauch von verschreibungs- und nicht verschreibungspflichtigen Antidepressiva. "Die Welt" berichtete über Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2016, die den Missbrauch verschreibungspflichtiger Psychopharmaka in fünf europäischen Ländern genauer untersuchten. Ihre Ergebnisse sind besorgniserregend. Das schnelle Medikament wird inflationär oft eingesetzt, als Reaktion auf psychische Belastung und stets steigenden Druck.
Genau vor diesem Hintergrund konnte Frau Silvia Braumandl ("Grenzenlos Naturseminare") mit der Universitätsklinik Oldenburg ein Pilotprojekt ins Leben rufen, das wissenschaftlich die These erhärten soll, dass mithilfe der Natur aktive Stressprophylaxe im betrieblichen und privaten Umfeld gelingt. Der genaue Titel der Studie lautet: "Prüfung der Wirksamkeit einer achtsamkeitsbasierten Naturerlebnisintervention in der beruflichen Stress-Prävention." Die Natur gezielt wahrzunehmen und dabei Techniken und Methoden zur Entspannung zu erlernen und zu vertiefen - dies wird ein zentraler Bestandteil der Studie sein. Derzeit werden für die Pilotstudie freiwillige Probanden gesucht, mindestens 75 sollten es am Ende sein. Teilnehmen kann jede/r, der/die Stress empfindet. Die Untersuchungsreihe erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Monaten. Es wird jeweils davor und danach eine Bestandsaufnahme der Stressempfindung gemacht. Wöchentlich finden Begleittreffen statt, teilweise auch unmittelbar mit den Oldenburger Wissenschaftlern. Die Teilnahme ist kostenlos.
Ilztal-Panoramablick
Der Ilzer Land e. V. mit dem Ilzer Land als prädestinierten Untersuchungsraum möchte dieses Vorhaben unterstützen, bestrebt darin, die Lebens- und Wohlfühlqualität in der Region zu fördern und zu verbessern. Daher wurde mit Frau Silvia Braumandl eine Kooperation geschlossen, um die vorhandenen naturräumlichen Schätze rundum die Ilz als Mittel einer wissenschaftlichen Untersuchung zu nutzen.
Menschen einen Weg aus Stress über die Natur aufzuzeigen und damit psychische Erkrankungen erst gar nicht aufkeimen lassen. Einen Weg zurück zu den alten und bewährten Techniken der Entspannung zu finden, frei nach dem alten Ausdruck "panta rhei" - alles fließt, alles ist in Bewegung, lassen wir den Fluss sprechen. Oder ganz einfach "Ilz hilft".
Am Montag, 13. November 2017, findet in der Bauhütte von 19:00 bis ca. 20:30 Uhr außerdem ein Infoabend statt, im Rahmen dessen auch alle Fragen beantwortet werden können.
Direkte Anmeldungen zur Teilnahme an der Pilotstudie können direkt an Frau Silvia Braumandl (info@grenzenlos-naturseminare.de oder Tel. 0160 81 28 05 9) gerichtet werden.