Die Situationsbeschreibung klingt so gar nicht nach Arbeitsatmosphäre, wie Chefs sie sich wünschen: Halbleere Pizzakartons, umgekippte Cola-Flaschen, Augenringe, völlig übermüdete Mitarbeiter. Am Ende stehen auch oft noch Lösungen, die nur halb fertig sind. Das ist die übliche Bilanz eines erfolgreichen Veranstaltungsformates namens "Hackathon", das allerdings bisher eher in Großstädten oder Metropolen daheim ist.
Pünktlich zur diesjährigen Gründerwoche organisieren der Landkreis Freyung-Grafenau mit der Wirtschaftsförderung und Regionalmanagemengt, der Technologie Campus Freyung und der Niederbayern-Forum e. V. allerdings nun erstmals den sogenannten 24-Stunden-"B4Y3RW4LD Hackathon". Termin ist der 10. auf den 11. November 2017. Weitere Projektpartner sind der ITC1/Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern sowie die Hans-Lindner-Stiftung.
Das Organisationsteam des „B4Y3RW4LD Hackathon“ (von links): Alexander Zendelbach vom Niederbayern-Forum e. V., Campus-Leiter Prof. Dr. Wolfgang Dorner mit Assistentin Christina Wallner, Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich, Regionalmanager Stefan Schuster
Grundsätzlich ist der Hackathon als lockeres Zusammenkommen von Technologieinteressierten aus verschiedensten Beriechen und mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen gemeint, in dessen Rahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Teams versuchen, innerhalb der vorgegebenen 24 gemeinsam technische Herausforderungen zu bestehen und Problemlösungen zu erarbeiten. Am Ende können neue Produkte und Technlologien oder auch "nur" die Ideen dazu stehen. Insgesamt läuft also vieles, wenn nicht gar alles, sehr ergebnisoffen.
"Geistige Väter" des Freyung-Grafenauer Projekts sind Landkreis-Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich, Unternehmer Julian Scheuchenzuber (Level51) und Professor Dr. Wolfgang Dorner, der Leiter des Technologie Campus im Freyung. Das Trio hatte die Idee in lockerer Runde entwickelt. Dorner ist der Überzeugung, dass die Veranstaltung schier unbegrenztes Potenzial fördert: "Um einen erfolgreichen Hackathon zu organisieren, müssen wir loslassen können: die Kleiderordnung, feste Arbeitszeiten und hierarchische Strukturen. Denn 'Hackerthonis' kommen auf anderen Wegen und nach anderen Regeln zum Ziel. So ein Hackathon soll insgesamt ein Ausnahmezustand sein. Raus aus allen Strukturen, um offen zu arbeiten".
Noch ist es am Technologie Campus Freyung ruhig. Am 10. und 11. November aber sollen Programmierer und Gründer die Hallen des TC füllen.
Seitens des Landkreises ist Wirtschaftsreferent Ralph Heinrich für den Hackathon verantwortlich. Heinrich verweist in diesem Zusammenhang auf das bisher unentdeckte IT-Potenzial im Landkreis: "Viele junge Menschen beschäftigen sich intensiv auch in ihrer Freizeit mit dem Themenkreis IT, Technik, Programmierung und erarbeiten sch hier wertvolle Kenntnisse. Für unsere Unternehmen in der Region wächst hier technis versierter Nachwuchs heran, der die Herausforderungen von morgen zu schultern in der Lage ist. Mit dem Hackathon bringen wir Unternehemn und technisch Versierte an einen Tish und lassen uns in einem ersten Schritt überraschen, was entsteht."
Der Hackathon passt thematisch auch perfekt zur Imagekampagne des Landkreises, die unter dem Slogan "Mehr als du erwartest..." das Bewusstsein für die Stärken der Region allgemein schärfen möchte. ein Teilaspekt ist hier sicher auch die Tatsache, dass gut qualifizierter Fachkräftenachwuchs gerade auch im technischen Bereich in den Startlöchern steht. Informationen zum Hackathon finden is u. a. unter www.mehralsduerwartest.de.
Die Anmeldung ist per E-Mail unter info.tc-freyung@th-deg.de möglich