Regen. Igel gehören zu den beliebtesten heimischen Wildtieren. Im Garten vertilgen sie lästige Schnecken und andere Pflanzenschädlinge und lassen sich besonders im Herbst auf ihren Streifzügen durch Gebüsche und Beete beobachten. Von der Geburt der kleinen Igel im August und September bis zum ersten Frost bleiben oft nur wenige Wochen, um ein Körpergewicht von mindestens 500 Gramm zu erreichen.
Jungigel gehen erst in den Winterschlaf, wenn sie sich ein ausreichendes Fettpolster angefressen haben. Daher passiert es, dass mit Einbruch des Winters immer noch kleine Igel auf Futtersuche sind. Geschwächt und unterernährt sind sie auch tagsüber unterwegs und werden häufig von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern aufgelesen. Der hier heimische Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.
Eine Entnahme aus der Natur darf nur vorübergehend und nur zur fachkundigen Pflege erfolgen (§44, §45 Abs. 5 BNatschG). Doch woher weiß man, dass der gefundene Igel wirklich auf Hilfe angewiesen ist? Und wenn ja: Wohin mit dem Igel? Wer kann die fachkundige Pflege übernehmen oder Hilfestellung geben? Der Landesbund für Vogelschutz LBV stellt einen Plan zur Verfügung, mit dem jeder schnell herausfinden kann, ob ein Igel überhaupt Hilfe benötigt. Hat man tatsächlich einen verletzten oder kranken Igel gefunden, gibt es deutschlandweit zahlreiche Auffangstationen, in denen Ehrenamtliche die Pflege bis zur Wiederauswilderung im Frühjahr übernehmen.
Im Landkreis Regen gibt es zurzeit keine Igelstation. Damit verletzte, kranke oder zu kleine Igel auch hier angemessen versorgt werden können, sucht die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Regen zeitnah eine oder mehrere Personen für diese wichtige Aufgabe. Interessenten können sich im Landratsamt Regen bei der Unteren Naturschutzbehörde 09921/601-312, -313 oder -314 melden.
Auf der Webseite www.pro-igel.de finden Igelfreunde Schritt-für-Schritt-Anleitungen für jedes „Igelproblem“ und weiterhin einen Tierarztinfo mit nahezu allen Krankheiten und empfohlenen Medikamenten und Dosierung.