Regen. Stolz durften sechs Jugendliche aus Afghanistan, Nigeria und Guinea am Mittwochvormittag ihren "Fahrrad-Führerschein" entgegen nehmen. Es sei "ein großer Schritt in Richtung Sicherheit und Selbstständigkeit" für die Geflüchteten, freute sich Tanja Dey, Pädagogische Leitung der Wohngruppe Vita Futura.
Unterstützt von ihren Betreuern hatten die 16- bis 18-Jährigen bereits Wochen im Vorfeld die deutsche Straßenverkehrsordnung gepaukt, Fragebögen ausgefüllt und die korrekte Straßenbenutzung mit einem Zweirad trainiert. Hier liefen die jungen Männer zu kreativer Höchstform auf: Um auch bei schlechter Witterung wichtige Fahrerfahrung sammeln zu können, wurde ein Raum der ARBERLAND Akademie in Regen/Weißenstein kurzerhand zum Fahrradübungsplatz umgebaut, den es mit Cityrollern zu meistern galt. Die Extrastunden sollten sich auszahlen!
von links: Polizeihauptmeister Volker Kufner, die sechs Jugendlichen sowie Verkehrssachbearbeiter Franz Gröller von der Polizeiinspektion Regen im Regener Verkehrsgarten
Am 27. September ging es für die Jugendlichen im Regener Verkehrsgarten ans Eingemachte: Rechts vor Links, korrekte Handzeichen und das umsichtige Beobachten der anderen Verkehrsteilnehmer - keine einfache Sache, gerade, wenn man selbst wachsam beobachtet wird. "Die jungen Männer haben sich dennoch wacker geschlagen und allesamt bestanden", lobte Verkehrssachbearbeiter Franz Gröller von der Polizeiinspektion Regen. Zusammen mit seinem Kollegen, Polizeihauptmeister Volker Kufner und der Kreisverkehrswacht Regen hatte er die Prüfungen möglich gemacht.
Als Lohn für ihre Mühen erhielten die jungen Männer neben den begehrten Fahrrad-Pässen einen Satz Wimpel sowie - da verkehrstechnisch tadellos - grün-weiße Plaketten für ihre Drahtesel. "Zu erfahren, wie groß das Thema 'Sicherheit im Straßenverkehr' in ihrer neuen Heimat Deutschland geschrieben wird, ist - ebenso wie das Erlernen der Sprache und der Gebräuche - Teil der Integrationsarbeit unserer Jugendlichen", beurteilte Tanja Dey abschließend.