Fachkräftenachwuchs für die niederbayerische Industrie: Bei einer Zeugnisfeier in der Stadthalle Dingolfing haben am vergangenen Donnerstag rund 150 Absolventen ihre Zeugnisse und Meisterbriefe für den IHK-Abschluss "Industriemeister Metall" erhalten. Unter ihnen waren auch zwölf Absolventen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau. Überreicht wurden ihnen die Zeugnisse von IHK-Vizepräsident Claus Girnghuber und Uwe Bald, Personalleiter im BMW Werk Dingolfing. Girnghuber stellte in seiner Rede heraus, was einen Industriemeister ausmacht. Gefragt seien in dieser Position nicht allein fachliches Wissen und Können: "Der Industriemeister steht heute in seinem Unternehmen an einer besonders empfindlichen und kritischen Stelle zwischen Management und Produktion." Führung, Motivation oder Moderation - die oft bemühten "soft skills" - gehörten daher zu den Aufgaben eines Industriemeisters dazu. BMW-Personalleiter Bald würdigte die Rolle solcher hochqualifizierten Fachkräfte für den Erfolg des WIrtschaftsstandortes Niederbayern: "Unser Kapital ist die Kompetenz unserer Mitarbeiter." Und auch er bestätigte aus seiner Erfahrung als Personalleiter, wie wichtig die Schnittstellenfunktion des Industriemeisters im Unternehmen ist: "Der Meister ist das Herz des Betriebes."
Absolventensprecher Florian Gehwolf: "Man sollte diese Weiterbildung nicht auf die leichte Schulter nehmen."
Was es bedeutet, sich das notwendige Rüstzeug für diese anspruchsvolle Weiterbildung zu verschaffen, das erläuterte bei der Meisterfeier stellvertretend für alle Absolventen Florian Gehwolf. Der 34-Jährige hatte seine berufliche Karriere bei BMW in Dingolfing 1999 mit der Ausbildung zum Industriemechaniker gestartet, später eine Weiterbildung zum Facharbeiter gemacht und nun noch den Industriemeister absolviert. "Man sollte diese Weiterbildung nicht auf die leichte Schulter nehmen", merkt er im Gespräch an. Wenn aber die eigene Motivation stimme, dann sei das gut zu meistern. Trotzdem war es für ihn eine Herausforderung, sich in neue Themengebiete einzuarbeiten, etwa Recht oder Betriebswirtschaftslehre. In seinem Arbeitsalltag könne er das Gelernte heute gut anwenden, denn er steht nun genau an einer Schnittstelle zwischen Produkton und Management. "Man versteht jetzt, wie der Laden läuft", meint Gehwolf, und fasst damit in einem Satz zusammen, um was es bei der Weiterbildung zum Industriemeister im Grunde geht.
Die neuen Industriemeister aus dem Landkreis Freyung-Grafenau mit IHK-Vizepräsident Claus Girnghuber, dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner (von rechts) sowie der Bundestagsabgeordneten Rita Hagl-Kehl und BMW-Personalleiter Uwe Bald (von links)
Geprüfte Industriemeister - Metall
Thomas Bauer, 94142 Fürsteneck
Alexander Brandl, 94133 Röhrnbach
Manuel Freund, 94157 Perlesreut
Markus Greipl, 94481 Grafenau
Daniel Groß, 94133 Röhrnbach
Patrick Kargus, 94556 Neuschönau
Thomas Loibl, 94513 Schönberg
Martin Schreiner, 94536 Eppenschlag
Josef Seidl, 94078 Freyung
Josef Wagner, 94078 Freyung
Stefan Weiß, 94089 Neureichenau
Andreas Wenig, 94481 Grafenau (= Prüfungsbester)