Der Tradition entsprechend bat die Bergwacht Grafenau auch heuer am dritten Mittwoch im Juli zum Gedenkgottesdienst für ihre verstorbenen Kameraden zum Brudersbrunn.
Der Wettergott meinte es heuer sehr gut und bescherte nach einem heißen Tag einen wunderschönen Sommerabend. Obwohl es Parkplatzprobleme gab, da einige Anwohner mit Argusaugen darüber wachten, dass niemand sein Auto verbotener Weise oder gar auf seinem Grund parkte, fanden schließlich alle einen Stellplatz.
Die Bergwacht Grafenau war mit zwei Fahrzeugen vor Ort, um einen raschen Shuttleservice gewährleisten zu können. Es machten aber erstaunlich wenige der sehr zahlreich erschienenen Freunde, Förderer, Gönner, aktive und passive Bergwachtler und ihre Angehörigen davon Gebrauch. Selbst Annerl Geiger, die Witwe des 2009 verstorbenen Bergwachtkameraden Oskar Geiger, verzichtete in Anbetracht des schönen Wanderweges auf einen Autotransport und machte sich mit ihrem Rollator auf den Weg.
Dekan Stadtpfarrer Monsignore Kajetan Steinbeißer, selbst ein großer Freund und Förderer der Bergwacht Grafenau, ließ es sich nicht nehmen, verlegte sogar eine Sitzung, um die Messe selbst zelebrieren zu können.
Aufgrund des schönen Wetters konnte der Gottesdienst im Freien stattfinden. Die vielen im Rahmen der äußerst gelungenen Renovierung der Kapelle neu geschaffenen Sitzplätze vor der Kapelle waren bis auf den letzten Platz besetzt und mancher Besucher benutze einen Stein als Sitzgelegenheit, da auch die zusätzlich aufgestellten Bänke nicht für alle ausreichten.
Die von den Kameraden selbst formulierten Fürbitten wurden dann vom stellvertretenden Bereitschaftsleiter Dr. Bodo Stößenreuther und von Sigi Stockbauer vorgetragen, eine Kerze mit Bergwachtemblem wurde entzündet und man gedachte aller verstorbenen Kameraden im Gebet.
Die Bergretter, die innerhalb der letzten zehn Jahre verstarben, wurden namentlich erwähnt: Dr. Norbert Deigentesch – Oskar Geiger – Sepp Loibl – Anton Lippl – Karl Robl - Michael Graf – Josef Meininger – Andreas Kiefl.
Und abschließend bemerkte Dr. Strößenreuther: „Und wie es auf dem Totenbrett der Bergwacht Grafenau lautet: Tot sind nur wirklich die, die vergessen sind! Mögen sie ruhen in Frieden!“
Musikalisch umrahmt wurde der Gedenkgottesdienst von den Eimschläger Sängern, die mit äußerst einfühlsamen Liedern und auch reinen Instrumentalstücken mit Hackbrett, Gitarre und Quetsch`n eine Stimmung zauberten, die in dieser Umgebung wohl allen unter die Haut ging. Am Ende des Gottesdienstes wurde dafür dann auch von allen kräftig applaudiert.