Nach den Vorbildern des 19. Jahrhunderts wird dieses edle Accessoire von den Frauen zur Festtagskleidung getragen. In Freyung hat Andrea Maier 2009 diese Tradition bei einer Veranstaltung im Wolfsteiner Heimatmuseum im Schramlhaus wieder entdeckt. Dort befindet sich neben einer prachtvollen Haube aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts das Ölbild einer Freyunger Bürgersfrau mit Goldhaube. Nachdem dann 2015 die Grafenauer Goldhaubengruppe zu einem Stickkurs aufgerufen hat, waren sich Andrea Maier und Renate Liebl einig, die Grafenauer Goldhaubenfrauen unter der Leitung von Obfrau Sigrun Harant zu einem Vortrag ins Schramlhaus einzuladen. Schließlich fand sich eine Gruppe interessierter Frauen unter der Leitung von Hilde Steininger aus Österreich zusammen, um in der Zeit von November 2015 bis Mai 2016 in Freyung eigene Goldhauben zu sticken. Schließlich glänzten am Internationalen Museumstag 2016 im Wolfsteiner Heimatmuseum im Schramlhaus die Goldhauben der neuen Freyunger Goldhaubengruppe. Begleitet wurden sie dabei von der Grafenauer und Waldkirchner Goldhaubengruppe.
Im Bild von links: Martina Madl, Renate Liebl, Landrat Sebastian Gruber, Andrea Maier und Edeltraud Schreiner. Nicht im Bild: Martina Moser.
Die Goldhaube ist ein funkelnder Blickfang und die Arbeit, die hinter diesen sehr individuellen Kunstwerken steckt, lässt sich nur erahnen. Es ist mehr als Handarbeit, denn es ist eine über 200jährige Tradition und eine der schönsten Trachten überhaupt. Die Linzer oder Passauer Haube, wie die Goldhaube auch genannt wird, war bis nach Böhmen, die Steiermark, innaufwärts ins Rottal, donauaufwärts bis nach Deggendorf und tief in den Bayerischen Wald hinein verbreitet. Für die Fortführung dieser Tradition und Engagement für das Brauchtum der Region, für diese Werte steht die Freyunger Goldhaubengruppe genauso wie weitere Goldhaubengruppen in der Region.