Bereits seit 2012 darf sich der Kindergarten St. Barbara in Bodenmais „Haus der kleinen Forscher“ nennen. Im Rahmen einer sommerlichen Gartenfeier mit Eltern, Geschwistern und Ehrengästen wurde nun die zweite Zertifizierung gefeiert. Neben der neuen Plakette für die Hauswand samt offizieller Urkunde winkten Forscherdiplome für die Entdeckungen der Kinder. vhs-Geschäftsleiter Herbert Unnasch und die beiden Projektleiterinnen Marion Imre und Marion Maier hatten die Ehre, das Frühbildungssignet zu überreichen.
Die Volkshochschule Regen ist einer von drei offiziellen Partnern der bundesweit tätigen Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ in Niederbayern. Diese setzt sich für eine verbesserte mathematische, technische und naturwissenschaftliche Förderung von Kindern im Kita- und Grundschulalter ein. Für die Zertifizierung genügt es jedoch nicht, sich spielerisch mit Naturgesetzen zu befassen. „Jedes Jahr ist ein neues, dokumentiertes Forscherprojekt notwendig“, erklärte Marion Imre. Für die Rezertifizierung hatten Kindergartenleiterin Pamela Freilinger und ihre Kollegin Renate Shams das Thema „Duft“ gewählt und fleißig mit ihren Schützlingen zu den Gerüchen des Alltags experimentiert. Die Weihnachtszeit - mit Düften nach Zimt, Orange, Kardamom und Nelken - markierte hierbei den Forschungsauftakt.
Knapp ein halbes Jahr später roch die Mailuft nach frisch gemähtem Gras und die Kinder durften mit dem Willkommenslied „Hallo, schön, dass ihr da seid!“ ihre Gratulanten begrüßen. Nacheinander benannte jedes von ihnen sein liebstes Forschungsobjekt und legte es in die gebildete Kreismitte. Als Lupe, Luftpumpe, Sieb und Co. ihren Platz gefunden hatten, stellte sich Bürgermeister Joli Haller vor und bekräftigte: „Ich bin stolz darauf, dass wir so gescheite junge Bodenmaiser haben!“ Dem Kindergartenteam dankte er herzlich für sein großes wissenschaftliches Engagement. Dieses empfand Pfarrer Alexander Kohl, geistliches Oberhaupt der Mariä Himmelfahrtsgemeinde Bodenmais, keineswegs als Gegensatz zur Heiligen Schrift: „Bereits im Alten Testament wird das Forschen als eines Königs würdig beschrieben“, erklärte er und forderte die „Forscherkönigskinder“ auf, auch in Zukunft mit wachen, neugierigen Augen durchs Leben zu gehen.
Nach dem offiziellen Veranstaltungsteil hatten Eltern, Kinder und Besucher Gelegenheit, im Kindergarten verstreute Versuchsanordnungen zu erkunden. „Wenn wir dann genug geforscht haben, wartet ein tolles Duftbuffet uns!“ Pamela Freilinger hatte nicht zu viel versprochen: Zu selbstgebrauten Mango-, Waldmeister und Erdbeerlimonaden wurden Kräuterschnittchen und Brote mit hausgemachter Erdbeermarmelade gereicht. Herbert Unnasch verdeutlichte, wie wichtig es sei, schon den Alltag mit Kindern zu erforschen: „Junge Menschen, die tüfteln und Dingen auf den Grund gehen, lernen unwahrscheinlich viel, ohne es überhaupt zu merken“, betonte er. Der Kindergarten St. Barbara sei ein Musterbeispiel für diesen Forschergeist und habe sich den erneuten Titel „Haus der kleinen Forscher“ mehr als verdient.