In Passau wurde eine weitere wichtige Maßnahme zum Schutz der Infrastruktur vor Hochwasser in Angriff genommen. Im Zufahrtsbereich zur Kläranlage in der Innstadt wird derzeit ein Fundament erstellt, auf dem im Bedarfsfall mobile Hochwasserschutzelemente angebracht werden können. In einem zweiten Schritt steht die durchgängige Ertüchtigung des bestehenden Deichs auf das neue, vom Stadtrat beschlossene Schutzziel „Hochwasser 2013 + 0,5 Meter“ an. Oberbürgermeister Jürgen Dupper machte sich kürzlich mit einigen Stadträten vor Ort ein Bild.
2. Reihe v.l.: Stadtrat Josef Reischl und Michael Kühberger (Leiter Wasserwirtschaftsamt Deggendorf)
1. Reihe v.l.: Baureferent Wolfgang Seiderer, Oberbürgermeister Jürgen Dupper, Thomas Teichmann (Leiter Stadtentwässerung), Stadträtin Ursula Karl-Hellwing, Bürgermeister Urban Mangold, Stadträtin Karin Kasberger, Stadtrat Siegfried Kapfer, Stadtrat Martin Burkert, Stadtrat Franz Eibl, Stadtrat Klaus Schürzinger, Stadträtin Angela Roos
„Nur mit großem personellen Einsatz und viel Glück konnte die Komplettflutung des Kläranlagengeländes beim Hochwasser 2013 verhindert werden. Beim Bau der Kläranlage im Jahr 1986 orientierte man sich hinsichtlich des Schutzdamms an einem hundertjährigen Hochwasser, rechnete aber einen großzügigen Freibord, also einen Sicherheitszuschlag von einem Meter ein. Um künftig nichts mehr dem Zufall zu überlassen, werden wir nun die Schwachstellen beseitigen“, so das Stadtoberhaupt.
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 115.000 Euro. Die Genehmigungsunterlagen für den zweiten Bauabschnitt werden Ende April eingereicht, so dass mit einem Beginn bis Anfang 2018 zu rechnen ist. Dabei werden an den erforderlichen Stellen Winkelstützmauern und Spundwände errichtet, die an die bestehende Innendichtung angeschlossen werden. Teilweise hat der donauseitige Deich bereits die erforderliche Höhe. Die Gesamtinvestition trägt allein die Stadt Passau, weil die Kläranlage bereits ein Schutzniveau für ein hundertjähriges Hochwasser aufzuweisen hat und somit eine Förderung ausgeschlossen ist.
Schon unmittelbar nach der Katastrophe von 2013 wurde ein Hochwasserschutzkonzept für alle wichtigen Teile der Stadtentwässerung in Auftrag gegeben, das seither schrittweise umgesetzt wird. Allein die Flutung der Kläranlage hätte ein Schadenspotenzial von über zehn Millionen Euro.