Die Auseinandersetzungen mit der NS-Vergangenheit ist für den Bestand der Demokratie und die Gestaltung der Zukunft Deutschlands von sehr großer Bedeutung. Angesichts nur noch weniger Zeitzeugen ist daher der Begegnung mit den Verbrechen des NS-Regimes an den Orten seiner Taten ein hoher Stellenwert beizumessen.
Schüler der 9b mit ihrem kundigen Begleiter beim Mahnmal für die im KZ Mauthausen ermordeten Kinder und Jugendlichen
Federführend bei der Organisation der Exkursion der neunten Klassen des Gymnasiums Freyung in die KZ- Gedenkstätte Mauthausen war die Fachschaft Geschichte, die in diesem Fall über den bloßen unterrichtlichen Auftrag der Vermittlung historischer Ereignisse hinaus den menschenverachtenden Charakter des nationalsozialistischen Unrechtsstaats und die Grausamkeit des braunen Terrors den Schülerinnen und Schülern am authentischen Ort in besonderer Weise nachzuempfinden zu ermöglichen suchte. Nur so kann sich eine klare Position des „Nie wieder“ entwickeln.
An Schautafeln in den Baracken konnten sich die Schüler über die Lebensbedingungen im KZ Mauthausen informieren
Das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen vor den Toren der oberösterreichischen Stadt Linz bestand zwischen 1938 und 1945 und war Gefängnis für etwa 190.000 Menschen aus mehr als 40 Nationen.
Eine Schülerin studiert im "Raum der Namen" eine der aufliegenden Listen mit allen bekannten Namen von KZ-Häftlingen in Mauthausen
Einen Einblick in das „System Mauthausen“ mit all seinen Nebenlagern, den durch die Brutalität der SS geprägten Häftlingsalltag (besonders durch Abbrucharbeiten im nahegelegenen Steinbruch) sowie die Begehung der 1941 zur systematischen Ermordung größerer Personengruppen errichteten Gaskammer wurde durch eine sachkundige Führung in kleinen Schülergruppen über das Gelände ermöglicht, während der es jederzeit gestattet und erwünscht war, offene Fragen zu klären. Besonders beeindruckend zeigte sich die neugestaltete Dauerausstellung „Der Tatort Mauthausen. Eine Spurensuche“ zu den gezielten Massentötungen und der „Raum der Namen“, in dem erstmals die Namen aller bekannten Menschen dargestellt sind, die in den KZ Mauthausen und Gusen sowie in den Außenlagern gestorben sind (insgesamt mehr als 81.000).