Hohenau. Seit dem Schuljahr 2013/2014 führt die Grund- und Mittelschule Hohenau das Profil „Inklusion“, welches nach vier Jahren der Etablierung mit den unterschiedlichsten Erfahrungen – stabil laufe. „Lehrer, Schüler und Eltern – wir alle haben interessante und wichtige Jahre hinter uns. Vor allem das Kollegium hat nach der Umstellung viel geleistet“, erklärt Schulleiterin Uta Hoffmann in einem Austausch mit dem Abgeordneten Max Gibis und dem bildungspolitischen Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Prof. Dr. Gerhard Waschler.
Zusatzprofil stellt großen Mehrwert für die Regelschule dar
Im Rahmen des Schulprofils „Inklusion“ mit dem Schwerpunkt emotional-soziales Lernen unterrichte man lernzieldifferenziert Schüler mit den unterschiedlichsten Befindlichkeiten – „bei uns bringt jeder Schüler seine Leistungen einfach so gut er kann.“
(v.l.) Verbundkoordinator Franz Hurzlmayer, Hohenaus Bürgermeister Eduard Schmid, MdL Max Gibis, MdL und bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion Prof. Dr. Gerhard Waschler, Lehrer Klaus Antreich und Schulleiterin Uta Hoffmann
Doch die Zukunft der einzigen Inklusions-Mittelschule im Landkreis Freyung-Grafenau stehe kurz vor dem Scheideweg: „Die zunehmende Abwanderung der Schüler an andere Mittelschulen lässt uns sterben“, beklagt die Schulleiterin die derzeitige Herausforderung für die Profilschule. Momentan führe die Schule im Zusatzprofil sechs Kinder mit Inklusionsbedarf im Grundschulbereich, in der Mittelschule sind es 17 Kinder. „Dabei bieten wir sehr unterschiedliche Wege der Beschulung, teils mit zwei Lehrkräften in der Klasse, teils in der Einzelbeschulung oder anhand sozialer Lernprojekte – und der hohe Aufwand, den die Schulfamilie in diesem Zusammenhang leistet, lohnt sich“, so Hoffmann weiter. Bedarf an dem Inklusionsprofil bestehe grundsätzlich schon, steige sogar, dennoch würden sich die Schülerzahlen weiterhin rückläufig gestalten. „Unser Zusatzprofil hat keinen Bestandschutz, aber wir haben dieses Profil und wollen es unbedingt erhalten – denn Inklusion ist für die gesamte Schulfamilie und auch darüber hinaus ein wertvolles Geschenk.“ Der Regelzug profitiere enorm vom Zusatzprofil. „Inklusion wird hier gelebt und das ist hier bestens gelungen“, dankt MdL Dr. Gerhard Waschler auch für den außerordentlichen Einsatz des Lehrerkollegiums. Schule ohne Schüler ginge jedoch nicht, daher gelte es ausgiebig für die Bedeutung des Profils und die pädagogischen Ansätze zu werben. „Es steht außer Frage, dass wir die Schule in Hohenau brauchen, jedoch nicht ausschließlich aufgrund des Inklusionzuges“, so auch MdL Max Gibis. Auch der Regelzug habe eine Menge zu bieten und im Schulverbund mit Freyung, Perlesreut und Röhrnbach könne sicher ein Weg gefunden werden, der alle Standorte entsprechend berücksichtige.