Viechtach. Der Bezirksfischereiverein Viechtach ist nicht nur einer der größten Vereine im Altlandkreis Viechtach, er hat auch eine große Kinder- und Jugendgruppe. Dabei sind die Verantwortlichen stets bemüht dem Fischernachwuchs weiterzubilden. „Neben der Fischkunde und dem Fischereiweisen ist uns auch der Natur- und Umweltschutz ein Anliegen“, sagt Jugendwart Erwin Liebl. So beteiligen sich die Jugendlichen regelmäßig an den Vereinsaktionen und auch beim Ramadama wird der Fischernachwuchs wieder mitanpacken. Damit die Vereinsjugend auch zum Angeln gut gerüstet ist, bieten die Jugendwarte Schulungsabende statt. Zuletzt konnten die Mitglieder der Kinder- und Jugendgruppe in der Fischerhütte lernen, wie man Fliegen bindet.
Helmut Stocksa (li.) zeigte den Jugendlichen, wie man Fliegen bindet.
„Das Fliegenfischen ist eine besondere Form des Angelns, für einige Fischer ist es die Königsdisziplin“, berichtet Liebl, da das Fliegenfischen in vielerlei Hinsicht anspruchsvoll ist, habe man zur Schulung eingeladen. Vereinsmitglied Helmut Stocksa hatte sich dafür als Referent zur Verfügung gestellt. Als passionierter Fliegenfischer gilt er auch als Koryphäe im Bereich des Fliegenbindens. „Die Herstellung der künstlichen Fliegen, mit denen die Fische zum Anbeißen gelockt werden sollen, ist nicht einfach. Hier braucht man Fingerspitzengefühl, Fischwissen und vor allem Erfahrung“, weiß der Jugendwart und all diese Voraussetzungen bringt ein Experte wie Helmut Stocksa mit. Er zeigte zunächst den Kindern und Jugendlichen und auch den interessierten Erwachsenen, wie eine Fliege, die zum Raubfischen verwendet werden kann, gebunden wird. Während der Referent den Teilnehmern erklärte, wie der Kunstköder idealerweise aufgebaut wird, erfuhren die Nachwuchsangler auch einiges über die Fische im Fluss. Sie erfuhren, worauf sie beim Raubfischen achten müssen und lernten auch etwas über das Verhalten der Fische. „Auch dies ist uns immer wichtig“, erklärt Liebl, denn für die Mitglieder des Fischereivereins steht nicht unbedingt der Angelerfolg im Vordergrund. „Wir wollen auch den Artenreichtum und den Fischbestand erhalten“, betont der Jugendwart und um dies erfolgreich zu können, müsste man nicht nur die Fangergebnisse im Blick haben, man müsste auch das ganze Ökosystem im Fluss kennen.
Die zehnjährige Mathilda war die jüngste Teilnehmerin, auch sie hofft auf einen Fangerfolg mit der selbstgebundenen Fliege.
Die Nachwuchsfischer erfuhren so am Fliegebeindeabend nicht nur etwas über die Raubfische, auch andere Arten gerieten in ihren Blick. Helmut Stocksa zeigte ihnen danach auch noch, was man beim Trockenfliegenbinden beachten muss. Diese Fliegen werden hauptsächlich beim Angeln auf Salmoniden, wie Regenbogen oder Bachforellen, verwendet. Abschließend bedankten sich die Jugendwarte Erwin Liebl und Heiko Langer beim Referenten. Sie luden die Jugendlichen auch dazu ein an den anderen Veranstaltungen im Jahr, wie zum Beispiel dem Anfischen und dem Zeltlager, teilzunehmen.