Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bergwacht Grafenau standen auch heuer wieder ganz besondere Ehrungen auf der Tagesordnung.
Bereitschaftsleiter Harald Keller hatte die schöne Aufgabe, vier verdiente Bergwachtler für ihren Einsatz für und ihre Treue zur Bergwacht zu ehren.
Heinz Klement ist mit 50 Jahren Mitgliedschaft bei der Bergwacht Grafenau der „Youngster unter den Oldies“, da Franz Dankesreiter, allgemein bekannt als „da Xandl“, Max Billmeier und Erwin Partsch bereits seit 60 Jahren der Bereitschaft angehören.
Keller betonte in seiner Rede, dass diese vier Kameraden zusammen 230 Jahre der Bergwacht die Treue halten, was in der heutigen, schnelllebigen Zeit nicht mehr selbstverständlich ist. Er meinte: „Diese Vier haben schon zu einer Zeit die Bergwacht hier in Grafenau geprägt, als die Mehrheit von uns – mich eingeschlossen – die Bergwacht noch gar nicht kannte oder einige noch nicht einmal geboren waren.“
Er betonte, dass die zu Ehrenden in Engagement, Hilfsbereitschaft und Einsatzwillen an einem Strang gezogen und der Bergwacht gedient haben, „gedient“ im Sinne von Dienst am Nächsten, Dienst für die Allgemeinheit, Dienst für die Bergwacht und für die Kameraden. Ohne Menschen wie diese Kameraden hätte die Bergwacht nicht den Stellenwert, den sie heute in der Bevölkerung genießt.
Unter diesem Aspekt, so betonte Keller „möchte ich in meiner Laudatio alle vier als Gemeinschaft ehren, da jeder seinen Beitrag geleistet hat“.
von links: Harald Keller (Bereitschaftsleiter), Franz Dankesreiter "Xandl" (60 Jahre Bergwacht), Heinz Klement (50 Jahre), Max Billmeier (60 Jahre)
Sei es als Gerätewart wie Erwin Partsch und Franz Dankesreiter, der zudem als begnadeter Handwerker und Konstrukteur z.B. eine Halterung für den Akia bei der Loipenrettung entwickelt hat, die bis jetzt im Einsatz war. Sei es als langjähriger Kassenprüfer, wie Heinz Klement, sei es als Mitorganisator des Bergwachtkränzchens, wie Max Billmeier, der zu einer Zeit, als Drucken noch Handwerk war, die Einladungen gestaltete.
Zudem standen die vier regelmäßig für Winterdienste auf den Skipisten in Grafenau, Waldhäuser, Langfurth und am Steinberglift zu Verfügung, wobei es damals noch viele Wochenenden bedeutete, da es im Winter noch Schnee gab.
Sie engagierten sich auch als Vorbereiter und Betreuer von Skirennen wie z.B. den Bayerwaldmeisterschaften auf dem Lusen und leisteten zudem Vorsorgedienste auf Rachel und Lusen, wobei damals der Aufstieg auf die Hausberge samt Akia in Winter nicht unanstrengend war.
Darüber hinaus vertraten sie die Bergwacht Grafenau erfolgreich bei Skirennen auf Landesebene oder beim Leistungsvergleich auf dem Arber.
Auch bei den Bergwachtwanderungen im Sommer oder den Gletscherausbildungsfahrten im Herbst bzw. im Frühjahr fehlten sie selten.
Keller meinte abschließend: „Das alles wäre für den einzelnen nicht möglich gewesen, aber als Gemeinschaft haben sie es geschafft, all diese Aufgaben zu bewältigen. Dafür bedanken sich meine Kameradinnen, Kameraden und ich bei jedem einzelnen sehr herzlich.“