Seit über 25 Jahren werden mit dem Anton-Brunner-Musikpreis außergewöhnliche musikalische Leistungen geehrt. Das Besondere dabei? Die glücklichen Preisträger und Preisträgerinnen sind keine Erwachsenen. Sie besuchen noch die Schule. Genauer: Wer sich über den Anton-Brunner-Musikpreis freuen darf, lernt entweder am Comenius-Gymnasium, Robert-Koch-Gymnasium, am St.-Michaels-Gymnasium Metten oder St.-Gotthard-Gymnasium in Niederalteich. Dieses grundlegende Auswahlkriterium geht auf den namensgebenden Anton Brunner zurück.
Für ihn hatte die Klangkunst zeitlebens einen hohen Stellenwert. Zwar war er selbst kein Berufsmusiker, doch er spielte passioniert Klavier und Orgel. Beide Instrumente erlernte er am Gymnasium in Metten. Zudem spielte Herr Brunner in der Hauskapelle im Deggendorfer Café Wiedemann Tanzmusik. In der lokalen Stadtkapelle war er aktives Mitglied am Waldhorn. Offensichtlich also: Anton Brunners Herz schlug für die Musik. Dabei lag ihm auch die Förderung junger Menschen am Herzen. Sie sollten genauso wie er die Möglichkeit haben, sich ihrem Instrument widmen zu können. Und das ist der Grundgedanke seines Musikpreises, der am 09. April 2025 ab 10:00 Uhr im Kapuzinerstadl Deggendorf verliehen wurde.
Zelebrierten Trompete und Klavier als starke, musikalische Einheit: Raphael Gigl und Forian Brunner
Eröffnet wurde die Preisverleihung durch Deggendorfs Oberbürgermeister Dr. Christian Moser. Er honorierte die beeindruckende Leistung der jungen Musizierenden, die auf jahrelangem Üben basiert. Ein Meister oder eine Meisterin fällt schließlich nicht vom Himmel. Zudem erklärte er, dass der Anton-Brunner-Musikpreis als Ansporn für die weitere musikalische Reise dienen solle. Ein wichtiger Anreiz? Wer den Preisträgern und Preisträgerinnen im Anschluss an die offizielle Begrüßung lauschte, konnte die Hingabe an „ihre“ Musik förmlich fühlen. Anton Brunner dürfte auch in diesem Jahr wieder mehr als zufrieden mit der Auswahl der Fachjury gewesen sein. An seinem 90. Geburtstag vor 33 Jahren hatte er der Stadt 100.000 DM zur Gründung seines Preises übereignet. Die Zinsen daraus fördern noch heute die musikalischen, jungen Menschen, die am Mittwoch geehrt wurden.
Vier Schlägel, ein Marimba, große Begeisterung: Leo Kink glänzt mit dem Stück
Dabei glänzten sie an den unterschiedlichsten Instrumenten. Das Klavier wurde im fast vollbesetzten Saal meisterhaft gespielt, genauso wie das Altsaxophon oder die Violine. Zudem konnte man sich von einem Solostück am Drumset oder Marimbaphon begeistern lassen. Diesem Schlaginstrument, das an ein riesiges Xylophon erinnert, entlockte der sympathische Schlagwerker Leo Kink mit vier Schlägeln die faszinierendsten Töne. Der junge Musiker ist jedoch kein Unbekannter. 2023, mit gerade einmal 16 Jahren, erhielt der mehrfache Preisträger von Jugend musiziert den Kulturförderpreis der Stadt Deggendorf. Das künstlerische Niveau an diesem Mittwochvormittag war also unüberhörbar hoch. Nicht nur die vier Deggendorfer Gymnasien dürften überaus stolz auf die Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler sein. Wer in die Gesichter der Gäste blickte, konnte sich davon selbst überzeugen. Anwesend waren nämlich nicht nur viele Eltern oder politische Vertreter der Stadt. Ganze Schulklassen jubelten beim Anton-Brunner-Musikpreis 2025 ihren Gewinnern zu. Inspirierend!