Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern e.V. unterstützt Kinderklinik bei der Neugestaltung von Palliativzimmern
„Ziel einer Palliativversorgung für Kinder ist es, ein menschenwürdiges, kindgerechtes Leben und Sterben zu ermöglichen. Unheilbar kranke Kinder leiden besonders in den letzten Lebenswochen und mit ihnen ihre Angehörigen“, betont Maximilian Rüb, Vorsitzender der Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern e.V. aus Straubing. Seine Mutter hat den Verein vor mittlerweile knapp 15 Jahren gegründet, seither unterstützt dieser sowohl Einzelschicksale als auch Kinder-Palliativstationen in ganz Niederbayern – so zuletzt die Kinderklinik Dritter Orden in Passau.
Bereits vor über vier Jahren wurden erste Impulse für eine Neugestaltung von speziellen Palliativzimmern hier in der Kinderklinik gesetzt. „Wir pflegen schon seit langer Zeit einen sehr guten und engen Kontakt zur Kinder-Palliativ-Hilfe Niederbayern und sind dankbar für die Zusammenarbeit und die große Unterstützung“, so Prof. Dr. Matthias Keller, Chefarzt der Kinderklinik Dritter Orden Passau bei einem Besuch des Vereinsvorsitzenden im Rahmen der offiziellen Einweihung und Segnung von gleich zwei neuen Palliativzimmern.
„Es geht darum, eine intensive Betreuung von chronisch und unheilbar kranken Kindern zu gewährleisten – und für die schwere Zeit ein Zuhause zu bieten. Einen Ort der Geborgenheit und Würde. Hier können wir Leid lindern, trösten und begleiten“, weiß der Chefarzt. Dies sei mit der Neugestaltung mehr als gelungen, auch dank des Zutuns des Palliativvereins. „Die Versorgung von schwer kranken Kindern ist in der Krankenhausfinanzierung nicht vorgesehen. In der Kinderklinik haben wir jedoch ein anderes Verständnis von Medizin – die Fürsorge und das Eintreten für die Würde eines jeden Menschen sind in unserem Leitbild fest verankert“, begründet Kinderklinik-Geschäftsführer Reinhard Schmidt die Investitionen und dankt für die finanzielle Unterstützung des Palliativvereins in Höhe von etwa 130.000 Euro, ohne die eine Neugestaltung der Räumlichkeiten nicht möglich gewesen wäre.
(v. l.) Kinderklinik-Geschäftsführer Reinhard Schmidt, Palliativmediziner OA Dr. Benedikt Steif,
Pflegekraft Carina Barrero (Station 3) und Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller
Vor allem das freundliche Farbkonzept mit Wandmalereien, eine spezielle Medizintechnik, eingebettet in wohnliche Möbel, weit entfernt vom üblichen Charakter eines Krankenhauszimmers, sollen den jungen Patienten ein Gefühl von Geborgenheit und Wärme vermitteln. „Hier sollen die Familien zur Ruhe kommen können. Denn die Palliativmedizin in der Pädiatrie hat vor allem das Ziel, Lebensqualität zu schaffen. Dies hier ist nicht nur ein Ort der Tränen und der Trauer, sondern ein Raum, der den Tagen mehr Leben geben soll“, so Oberarzt Dr. Benedikt Steif, Palliativmediziner an der Kinderklinik.
Zu einer ganzheitlichen medizinischen Versorgung gehöre so leider auch die Begleitung von Patienten, bei denen eine Heilung eben nicht mehr möglich sei. „Diese neuen Zimmer vereinen nun eine exzellente medizinische Betreuung mit Menschlichkeit und eine fürsorgliche Behandlung unserer Patienten.“ Die Maßnahme spiegelt erneut den familienzentrierten und familienintegrierenden Ansatz der Kinderklinik wider. „Hier sind die Eltern nicht nur Besucher, sondern Teil der täglichen Struktur, Pflege und medizinischen Behandlung“, so Keller.
Im Rahmen einer kleinen Einweihungszeremonie wurden die beiden neugestalteten Palliativzimmer auf Station 3 der Kinderklinik feierlich gesegnet.