„Sterben, Tod und Trauer im Wandel der Zeit“

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15.12.2024
Mauth, Finsterau
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Implementierung einer Sonderausstellung im Freilichtmuseum Finsterau beschlossen

 

Das Freilichtmuseum Finsterau wird ab März 2026 eine außergewöhnliche Sonderausstellung zum Thema „Sterben, Tod und Trauer im Wandel der Zeit“ präsentieren. Der Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen hat die Maßnahme in seiner Verbandsversammlung beschlossen. Die Ausstellung soll eine einzigartige Gelegenheit bieten, die kulturellen Traditionen und Rituale sowie den gesellschaftlichen Umgang mit Sterben und Trauer in Niederbayern näher zu beleuchten.

 

„Der Tod gehört zum Leben, doch oft wird er verdrängt. Mit dieser Ausstellung möchten wir Raum schaffen, um die unterschiedlichen Facetten des Themas gleichermaßen sensibel und eindrucksvoll darzustellen“, wie Bezirkstagspräsident und Verbandsvorsitzender Dr. Olaf Heinrich erläutert. Dabei soll das Ausstellungskonzept historische und moderne Perspektiven verbinden: Regionalhistorische Exponate wie Sterbekreuze, Särge, Grabschmuck und Sterbebilder aus dem reichen Fundus des Museums werden durch aktuelle Kunstwerke, Medienstationen und Klanginstallationen ergänzt. Interviews und Gespräche zur Trauerarbeit und Sterbebegleitung sollen ebenso gezeigt werden wie regionale und überregionale Sterbe- und Totenlieder.

 

Eine zentrale Rolle in der Ausstellungskonzeption spielt der Vierseithof „Petzihof“ auf dem Museumsgelände, wo anhand einer Familiengeschichte beispielhaft das Leben und Sterben in der Zeit ab 1930 spürbar gemacht werden soll. „Wir möchten die Besucher zum Nachdenken und Verweilen einladen. Orte der Stille auf unserem Museumsgelände sollen das ermöglichen“, betont Konrad Obermeier vom Freilichtmuseum Finsterau. Mit interaktiven Stationen, Licht, Klang und Farbe soll die Ausstellung abgerundet werden, sodass jeder Besucher – egal welchen Alters und welcher Gefühlslage – aufgefangen wird.

 

Die geplanten Inhalte der Sonderausstellung umfassen Aspekte wie Sterberiten und Sterbesakramente, Bestattungsformen und Bestattungsbräuche, Trauermusik sowie religiöse und gesellschaftliche Erinnerungskultur. Begleitet wird die mehrsprachig angelegte Ausstellung von museumspädagogischen Programmen und einer Publikation. Mithilfe einer innovativen digitalen Umsetzung soll es den Besuchern zudem ermöglicht werden, auf eigens programmierte Inhalte in deutscher, englischer und tschechischer Sprache zuzugreifen.

 

Die Umsetzung der Sonderausstellung wird mit einem Budget von 250.000 Euro veranschlagt. „Erfreulicherweise wurden uns bereits Sponsorengelder zugesagt, die es uns ermöglichen, eine besondere Ausstellung von überregionaler Strahlkraft zu realisieren“, freut sich Bezirkstagspräsident und Verbandsvorsitzender Dr. Heinrich. Neben der inhaltlichen Tiefe ist die Ausstellung auch eine Chance, neue Besuchergruppen zu gewinnen und das Renommee des Freilichtmuseums Finsterau zu stärken, ergänzt Obermeier.

 

Die Eröffnung ist für März 2026 geplant. Bis dahin wird das Team des Freilichtmuseums mit Hochdruck an der Realisierung der Ausstellung arbeiten. „Wir freuen uns darauf, den Besuchern ein Thema näherzubringen, das uns alle betrifft – einfühlsam, anschaulich und mit einem Blick auf den kulturellen Wandel“, so Dr. Heinrich. Bis März 2027 wird die Sonderausstellung dann im Eingangsbereich des Freilichtmuseums zu sehen.

 

Ein Perlenkranzbild als historischer Grabschmuck: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (re.) und Konrad Obermeier (li.), Depotleiter des Freilichtmuseum Finsterau, präsentieren in der Verbandsversammlung eines der künftigen Exponate der Sonderausstellung.


- LL


Freilichtmuseum FinsterauMauth

Quellenangaben

Bezirk Niederbayern

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