Zwischenfruchtmischung ist eine Investition in den eigenen Boden
Landwirte aus dem Landkreis Passau sind auf Erosionsschutz und den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bedacht! Dies zeigt das rege Interesse an der vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Passau durchgeführten Flurbegehung zusammen mit dem Ring Junger Landwirte Fürstenzell zum Thema Mulchsaat auf erosionsgefährdeten Flächen. Zahlreiche Landwirte informierten sich kürzlich auf den Betriebsflächen von Sebastian Hirschenauer in Aspertsham, wie der Maisanbau mit einem effektiven Erosionsschutz gelingen kann. Das AELF Passau initiierte hierfür die Anlage eines Versuchs mit verschiedenen Zwischenfruchtmischungen. Daniel Geiger, Pflanzenbauberater des AELF Passau, erläuterte vor Ort, warum es wichtig ist, sich mit dem Thema Mulchsaat zu beschäftigen: „Durch die vermehrten Starkregenereignisse in den Sommermonaten wird es immer wichtiger, einen echten Erosionsschutz auf den Flächen zu betreiben, um die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig zu erhalten. Der Anbau einer hochwertigen Zwischenfruchtmischung sollte nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Investition in den eigenen Boden, dem Kapital eines jeden Betriebes gesehen werden“.
Auf dem Zwischenfruchtschlag von Landwirt Hirschenauer stellte Stefan Wipplinger, Wasserberater des AELF Passau, die einzelnen Zwischenfruchtmischungen verschiedener Firmen vor. Neben kostengünstigeren Zweikomponentenmischungen mit einem hohen Senfanteil wurden auch Mehrkomponentenmischungen mit einem erhöhten Leguminosenanteil zur Stickstofffixierung gezeigt.
Bei der anschließenden Besichtigung der Betriebsfläche von Georg Mayerhofer in Ortenburg erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Arbeit mit der Agrardrohne. Auf einer Fläche wurde dieses Jahr zum ersten Mal die Aussaat von Zwischenfruchtmischungen mit einer Drohne in den noch stehenden Getreidebestand probiert. Die Aussaat erfolgte ca. zwei Wochen vor der Ernte und verschaffte der Zwischenfrucht somit einen Vegetationsvorsprung gegenüber Ausfallgetreide und auflaufenden Unkräutern. „Und das ganz ohne jegliche Bodenbearbeitung, was in Hanglangen maximalen Erosionsschutz bietet“ erläuterte Pflanzenbauberater Geiger.
Auf einem Zwischenfruchtschlag von Landwirt Sebastian Hirschenauer informierten sich die Landwirte über mulchsaattaugliche Mischungen
Als letzte Station der Flurbegehung führte Stefan Wipplinger die Landwirte noch durch die Versuchsanlage von Landwirt Christoph Hofbauer in Rotthalmünster. Hier wurden verschiedenste Aussaatmöglichkeiten von artenreichen Zwischenfrüchten miteinander verglichen. Hauptaugenmerk dieser Versuchsanlage ist die Förderung von Insekten und Artenvielfalt in der Agrarlandschaft durch eine insektenfreundliche Bewirtschaftung mit einer möglichst reduzierten Bodenbearbeitung.
Im Anschluss an die Flurbegehung informierten sich die Landwirte im Gasthaus Lustinger noch über agrarpolitische Themen. Daniel Geiger erläuterte Neuerungen zu Fruchtwechsel und Brache und stellte die neue Gülle-App vor.