MdL Dr. Stefan Ebner und Interimsbürgermeister Heiner Kilger besprechen drängende Herausforderungen der Gemeinde Mauth – Bürgermeisterwahl am Sonntag
Die drängenden kommunalen Herausforderungen und die neuen Angebote am Wistlberg standen im Zentrum eines intensiven Austauschs des CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Ebner mit dem designierten Mauther Rathauschef Heiner Kilger. Im neuen Nationalpark-Café thematisierte der Interimsbürgermeister, welcher sich am kommenden Sonntag ohne Konkurrenz dem Votum der Bürger stellen wird, die angespannte finanzielle Lage der Gemeinde sowie die dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Staatsstraße 2127 und bat den Landespolitiker um dessen Unterstützung. Weiter informierte er den Abgeordneten über den Umsetzungsstand des maßgeblich durch den Freistaat initiierten Ausbaus des touristischen Angebots am Wistlberg.
Im Austausch zu den drängenden kommunalen Herausforderungen der Gemeinde Mauth: MdL Dr. Stefan Ebner (re.) im Dialog mit dem designierten Mauther Bürgermeister Heiner Kilger (li.).
Gleich zu Beginn des Gespräches kam der designierte Rathauschef auf die herausfordernde finanzielle Situation der Gemeinde zu sprechen: "Unsere freie Spanne für Investitionen wird immer geringer", bilanzierte Heiner Kilger, der die Geschicke der Gemeinde bereits seit über einem Jahr interimsweise lenkt, die anhaltenden Entwicklungen. Allein aufgrund der gestiegenen Kreisumlage sowie der gesunkenen Schlüsselzuweisungen fehlen im aktuellen Haushalt rund 400.000 Euro für kommunale Investitionen. Auch die Sanierung der Kläranlage Annathal im laufenden Jahr bindet Mittel in größerem Umfang. Die Gemeinde hatte sich dazu entschlossen, die notwendigen Investitionen nicht über einen Verbesserungsbeitrag, sondern aus dem kommunalen Haushalt zu finanzieren, um die Bürger in Zeiten der Inflation und steigender Kosten in allen Bereichen nicht zusätzlich zu belasten. "Im weiteren Verlauf stehen nun Maßnahmen an der Kläranlage Mauth und im Bereich der gemeindeeigenen Quellen an", wie Kilger berichtete. Hierbei sei man dringend auf staatliche Unterstützung angewiesen, um die kommunale Infrastruktur zu erhalten, ergänzte er in Richtung der Landesebene.
An den Abgeordneten adressierte Kilger auch sein Anliegen nach einer weiteren Erhöhung der Mittel des kommunalen Finanzausgleichs, insbesondere im Bereich der Winterdienstkostenpauschale. Diese Kostenpauschale erhält die Gemeinde Mauth vom Freistaat, weil sie angesichts ihrer klimatischen Verhältnisse überdurchschnittlich durch den Winterdienst belastet wird. Aufgrund ihrer Höhenlage, der regelmäßig zu beobachtenden Schneehöhen sowie der Anzahl der jährlichen Neuschnee- und Frosttage ist die Gemeinde hierbei sogar der höchsten Belastungsstufe zugeordnet. Trotz erheblicher Kostensteigerungen sei die Winterdienstkostenpauschale jedoch seit 2015 nicht mehr angepasst bzw. erhöht worden, wie Kilger bemängelte. MdL Dr. Ebner sicherte ihm seine Unterstützung in dieser Sache zu: "Ich werde die über viele Jahre hinweg fehlende Anpassung der Pauschale in München kritisch hinterfragen", so die Ankündigung des Abgeordneten.
Die Staatsstraße 2127 muss von der Ortsmitte Finsterau bis zum Wistlberg dringend saniert werden: MdL Dr. Stefan Ebner (li.) und der Mauther Interimsbürgermeister Heiner Kilger (re.) begutachten den schlechten Zustand des Streckenabschnitts.
Neben dem Winterdienst thematisierte Kilger auch den Zustand der Staatsstraße 2127 als zentrale Verkehrsader der Gemeinde Mauth. "Der Straßenabschnitt von der Ortsmitte Finsterau bis zum Wistlberg ist in einem katastrophalen Zustand", verdeutlichte der designierte Bürgermeister. Die Instandsetzung des Streckenabschnitts in der staatlichen Straßenplanung wurde aufgrund von Kilgers Engagement bereits priorisiert, ist jedoch erst für das Jahr 2030 vorgesehen. "Das ist ein erhebliches Problem", unterstrich Kilger. Schließlich handle es sich um eine hoch frequentierte und touristisch bedeutsame Straßenverbindung, welche das Erweiterungsgebiet des Nationalparks und damit ein touristisches Aushängeschild der gesamten Region erschließt. MdL Dr. Ebner konnte sich im Anschluss selbst ein Bild vom schlechten Zustand des Streckenabschnitts machen und zeigte großes Verständnis für die Dringlichkeit der Sache. Der Stimmkreisabgeordnete sagte zu: "Ich werde mich für eine schnellere Umsetzung der Sanierungsarbeiten stark machen."
Auch die derzeit noch im Bau befindliche Aussichtsplattform „Lusenblick“ ist von Finsterau aus über die Staatsstraße 2127 zu erreichen. Die Aussichtsplattform, die Kilger als „Baumwipfelpfad light“ adelt, wird Teil des neuen Angebots am „Naturerlebnis Wistlberg“ und soll im Frühsommer 2025 fertiggestellt werden. Ein wassergebundener Weg wird dann barrierearm vom Café Wistlberg aus mit einer nur geringen Steigung zu einer Holzrampe führen, von wo aus sich ein Bohlensteg zu einer 75 Quadratmeter großen und zehn Meter hohen Aussichtsplattform erstreckt. „Der geplante Standort wird den Besuchern einen außergewöhnlichen Ausblick über die Baumwipfel des Nationalparks in Richtung des Lusen bieten“, beschreib Kilger das Vorhaben. Und auch der Abgeordnete war begeistert: „Hier entsteht ein weiteres vielversprechendes Highlight „, zeigte sich Dr. Ebner überzeugt.