Bayerns Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, hat am Freitag wichtige Schwerpunkte für ihr zweites Amtsjahr vorgestellt. Gerlach betonte: „Seit meinem Start am 8. November 2023 haben wir schon viel erreicht und zum Beispiel eine Digital-Offensive begonnen. Außerdem laufen die Arbeiten am Masterplan Prävention auf Hochtouren. Beide Themen werden wir in den kommenden Monaten weiter vorantreiben. So soll der Masterplan Prävention im Sommer 2025 dem Ministerrat vorgelegt werden.“
Gerlach fügte hinzu: „Außerdem werden wir uns weiter intensiv für Fortschritte bei der Pflege und für eine Stärkung unserer Krankenhäuser einsetzen. Hier ist vor allem die Bundesregierung gefordert – und rasche Neuwahlen verbessern die Chancen auf sinnvolle Lösungen bei der dringend notwendigen Pflegereform und bei der Krankenhausreform. Bayern hat in diesem Jahr bereits gezeigt, dass wir eigene wichtige Initiativen auf den Weg bringen. Ein Beispiel ist unser Sieben-Punkte-Plan zur Unterstützung der Krankenhäuser. Damit helfen wir tatkräftig den bayerischen Kliniken in dieser Phase des Umbruchs und der Umstrukturierung.“
Die Ministerin erläuterte: „Insbesondere schaffen wir eine einheitliche Datengrundlage für regionale Dialogprozesse zur künftigen Krankenhausversorgung, finanzieren Strukturgutachten und geben politische Unterstützung für notwendige Strukturanpassungen. Gemeinsam mit den Kommunen und den Krankenhausträgern gewährleisten wir damit auch für die Zukunft eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung – von der Grundversorgung bis zur Spitzenmedizin.“
Gerlach unterstrich: „Bayern unternimmt im Rahmen seiner Kompetenzen auch viel für die Pflege. So haben wir zum Beispiel in meiner Amtszeit einen digitalen Pflegefinder eingeführt, sozusagen eine Pflegebörse für Bayern. Mit nur wenigen Klicks kann hier jeder Pflegeangebote in seiner Nähe suchen. Das Angebot wird stark genutzt: Inzwischen haben wir mehr als 1.800 Pflegedienste und Pflegeheime sowie mehr als 200 Beratungsangebote registriert. Zudem haben wir für zukunftsfähige Pflegestrukturen vor Ort mit unseren Programmen PflegesoNah und Gute Pflege in Bayern allein in diesem Jahr mit 144,4 Millionen Euro veranschlagt.“
Die Ministerin erklärte: „Zudem werden wir die Digitalisierung in der Pflege weiter voranbringen. So werden wir im Rahmen unserer 100%-WLAN-Strategie weitere Mittel zur Förderung der Digitalisierung in Pflegeeinrichtungen bereitstellen und sie darin unterstützen, überall WLAN-Zugänge zu errichten. Ziel ist, digitale Tools für Pflegende und damit Unterstützung im Alltag in die Versorgung zu bringen. Hierzu werden wir mit einem Förderwettbewerb KI-gestützte Softwarelösungen zur Pflegedokumentation unterstützen, damit wir den Dokumentationsaufwand reduzieren – Bürokratieabbau durch Digitalisierungsausbau also.“
FRAUENGESUNDHEIT BLEIBT AUCH 2025 IM FOKUS
Gerlach verwies zudem darauf, dass sie mit dem Thema Frauengesundheit 2024 einen hochaktuellen Jahresschwerpunkt im Bereich Prävention gesetzt hat. Sie erläuterte: „Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, zeigt sich in den zahlreichen Veranstaltungen – allein die Gesundheitsregionenplus haben landesweit bereits 170 regionale Projekte und Aktionen ins Leben gerufen, weitere 280 sind geplant. Hinzu kommen zahlreiche Aktionen der Gesundheitsämter und der Partner im Bündnis für Prävention. Das freut mich sehr!“
Gerlach ergänzte: „Ich habe zunächst im Frühjahr einen besonderen Akzent auf das Thema Mädchengesundheit gesetzt. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang der Start der neuen Vorsorge-Untersuchung ‚M1‘ für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren, die die BKK im Rahmen eines Selektivvertrags eingeführt hat. Ich setze mich weiterhin dafür ein, dass auch andere Krankenkassen diesem Beispiel folgen. Weitere Akzente setzen wir in diesem Jahr noch mit Aktionen zu den Themen ‚Krebserkrankungen bei Frauen‘ und ‚Gesunde Schwangerschaft‘. Und auch im kommenden Jahr bleibt die Frauengesundheit weiterhin in unserem Fokus: Die Kommunikationskampagne zum Thema Wechseljahre wird über diese besondere Zeit informieren und das Bewusstsein für das Thema schärfen.“
Die Ministerin betonte zudem: „Im Krankenhausbereich haben wir Bayerns Investitionskostenförderung auf 800 Millionen Euro im Jahr erhöht. Perspektivisch streben wir eine Krankenhaus-Milliarde an. Auch das hilft bei den anstehenden Strukturveränderungen. Speziell dafür haben wir ein mit insgesamt 100 Millionen Euro ausgestattetes Sonderförderprogramm aufgelegt. Mit diesem Programm sollen insbesondere kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum in den Jahren 2024 bis 2028 dabei unterstützt werden, angesichts der sich verändernden Rahmenbedingungen notwendige Anpassungsprozesse zu definieren und umzusetzen.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Erfolgreich gestartet ist auch unser neu gegründetes virtuelles Kinderkrankenhaus, das die Kinderkliniken digital miteinander vernetzt. Ab Januar werden zusätzlich telemedizinische Konsultationen im Bereich der Kinderintensivmedizin möglich sein.“
Gerlach ergänzte: „Auch für die ambulante Versorgung machen wir viel. So haben wir 2024 den 6.000. Hebammenbonus und die 800. Niederlassungsprämie für Hebammen vergeben. Bei der Landarztquote haben wir die Marke von 500 angehenden Ärztinnen und Ärzten erreicht – und auch die Landarztprämie für Niederlassungen wurde in diesem Jahr gut angenommen mit rund 100 neuen Förderungen – und insgesamt fast 1.300 seit dem Start 2012.“
DIGITALPAKT PFLEGE FÜR ANFANG 2025 GEPLANT
Die Ministerin hob hervor: „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist mir ein besonderes Anliegen. Im meinem ersten Amtsjahr haben wir eine Digital-Offensive begonnen und seitdem viele wichtige Projekte angestoßen. Zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Bayerns leistungsstarker Pflegepraxis, aus Gesundheitswirtschaft, Wissenschaft und Verbänden sowie pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen haben wir mit unserer HighCare Agenda die Pflege weitergedacht. Digitale Technologien werden in der pflegerischen Versorgung nachhaltig etabliert und unterstützen dadurch die Pflegebedürftigen und die Pflegenden. Dazu wollen wir Anfang 2025 den Digitalpakt Pflege unterzeichnen.“
Gerlach fügte hinzu: „Wir haben zudem einen Förderaufruf zu innovativen Projekten zum Thema ‚Frauengesundheit und KI‘ gestartet. Wir werden zwei bis drei Projekte fördern. Projektbeginn ist Anfang 2025, dafür stehen bis zu neun Millionen Euro zur Verfügung. Im kommenden Jahr planen wir einen entsprechenden Förderaufruf aus dem Bereich ‚Pflege und KI‘.“
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