Martin Behringer sichert Unterstützung für Langdorf zu:
Der Abgeordnete der Freie Wähler Landtagsfraktion, Martin Behringer, besuchte Bürgermeister Michael Englram in der Gemeinde Langdorf, um sich über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen vor Ort zu informieren. Im Zentrum des Austauschs standen die kommunale Finanzlage, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum sowie zentrale Förder- und Infrastrukturprojekte, die für die Zukunft der Gemeinde entscheidend sind.
Bürgermeister Englram betonte die angespannte Lage des lokalen Immobilienmarktes: Aktuell stehen in Langdorf keine Bauplätze zum Verkauf, und die Nachfrage nach neuem Bauland bleibt zurückhaltend. Um den vorhandenen Wohnraum optimal zu nutzen und gleichzeitig Kosten zu sparen, werden Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Gebäuden aktiv gefördert. Behringer kommentierte die geplante Änderung der Bayerischen Bauordnung, die hier Erleichterungen für Bürger bringen könnte.
Seit 2020 hat Langdorf rund 3,5 Millionen Euro Stabilisierungshilfe erhalten, und auch für 2025 wurde die Förderung erneut beantragt. „Ohne diese finanzielle Unterstützung wären viele wichtige Projekte nicht realisierbar gewesen,“ erläuterte Englram. „Die Stabilisierungshilfe ist für unsere Gemeinde unverzichtbar und sollte unbedingt weitergeführt werden.“ Auch Behringer hob die Bedeutung dieses Programms hervor, betonte jedoch, dass alle Staatsausgaben im Hinblick auf langfristige Einsparpotenziale geprüft werden müssen.
Für das kommende Jahr sieht die Gemeinde eine deutliche Erhöhung der Kreisumlage, was die Gemeindefinanzen weiter belasten dürfte. Besorgt äußerte sich Englram zudem über mögliche Einbußen bei den Gewerbesteuereinnahmen und unterstrich die Bedeutung effizienter Förderprogramme. „Das ILE-Regionalbudget leistet z.B. wertvolle Unterstützung, jedoch sind die damit verbundenen Verwaltungsanforderungen inzwischen sehr hoch“, fügte er hinzu. Mithilfe des Regionalbudgets konnten wichtige Projekte, insbesondere von lokalen Vereinen, gefördert und umgesetzt werden.
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt bildet der Erhalt des kommunalen Ver- und Entsorgung (RZWAS). Nur durch dieses Förderinstrument lassen sich dringend notwendige, kostspielige Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen in der Wasser- und Abwasserversorgung finanzieren. Behringer sicherte seine Unterstützung zu und versprach, sich für den Fortbestand dieser essenziellen Förderung des ländlichen Raums einzusetzen.
Ein zentrales Anliegen der Gemeinde ist die Sanierung und Erweiterung der gemeindlichen Feuerwehrgerätehäuser. Behringer informierte, dass in der kürzlich verabschiedeten ersten Lesung der Förderrichtlinien auch Mittel für Sanierungsmaßnahmen vorgesehen sind. Außerdem soll das Höchstalter für aktive Feuerwehrleute auf 67 Jahre angehoben werden, um die Einsatzbereitschaft tagsüber sicherzustellen.
Im Bereich Tourismus plant Langdorf ein weiteres Projekt: Der Neubau eines Aussichtsturms in Schöneck als Teil eines grenzüberschreitenden Interreg-Projekts „Turm-Saga“. Zusammen mit der Wald-Vereins-Sektion Schöfweg sowie den tschechischen Partnerstädten Sušice und Prachatice soll ein Netzwerk von Aussichtstürmen entstehen, das den grenzübergreifenden Austausch fördert. Der Turm wird überwiegend aus Holz gefertigt; verbindende Teile sollen aus langlebigen Materialien bestehen, um die Nachhaltigkeit zu sichern.
Die Bildung und Betreuung der Kinder in Langdorf ist durch einen erheblichen Wasserschaden an der Grundschule im März 2024 beeinträchtigt. Das Wasser drang durch drei Stockwerke und führte rasch zu Schimmelbildung, auch im neuen Kindergarten im Untergeschoss entstanden erhebliche Schäden. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler sind vorübergehend in Lindberg untergebracht. Derzeit werden verschiedene Sanierungsoptionen geprüft: Von einer schnellen Reparatur bis hin zum vollständigen Abriss und Neubau, der auf 8,2 Millionen Euro geschätzt wird. Der gemeindliche Eigenanteil würde bei einer Generalsanierung voraussichtlich bei 3,0 Mio Euro liegen, bei einem Neubau würde er etwa 2,8 Mio Euro betragen. Angesichts des Bedarfs an Kindergartenplätzen und einer funktionsfähigen Schule bekräftigte Englram die Notwendigkeit einer gründlichen Prüfung für eine nachhaltige Lösung.
Ein weiteres zentrales Thema des Treffens war die medizinische Versorgung der Region. „Die Sicherstellung unserer medizinischen Infrastruktur ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinden“, betonte Bürgermeister Englram. Behringer und Englram waren sich einig, dass hierzu überregional abgestimmte Konzepte notwendig sind, um die medizinische Grundversorgung langfristig zu sichern.
Martin Behringer sicherte der Gemeinde Langdorf seine volle Unterstützung zu und hob die Bedeutung der ländlichen Gemeinden als Rückgrat Bayerns hervor: „Die ländlichen Regionen verdienen stärkere finanzielle und strukturelle Unterstützung. Ich setze mich dafür ein, dass Hilfen und Förderungen gezielt und praxisnah zur Verfügung stehen.“
Der Besuch verdeutlichte die enge Zusammenarbeit von Landespolitik und kommunaler Verwaltung, um den spezifischen Herausforderungen von Gemeinden wie Langdorf gerecht zu werden und zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.