Fachakademie für Sozialpädagogik in Neudorf vermittelt nötiges Rüstzeug für Erzieher
In Neudorf bei Grafenau wurde aus „alter Schule“ eine neue. Und zwar gleich eine Fachakademie für Sozialpädagogik, die über das Staatliches Berufliches Schulzentrum Waldkirchen organisiert wird. Ziel ist die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Dass das für Kommunen und Träger wichtig ist, das wurde nun mit einem kommunalen Besuch aus Schönberg dokumentiert.
Landrat Sebastian Gruber hat selbst Nachwuchs im Kindergarten. Bürgermeister Martin Pichler bald. Aber das Interesse daran, dass im Landkreis kompetenter Nachwuchs für das Fach der Erzieher und Erzieherinnen herangezogen wird, ist noch mal ein anderes. Nicht umsonst war bei einem Besuch aus dem Schönberg auch die Personaler Adolf Hackl und Diana Prinz mit dabei. Seit der Markt die Trägerschaft über Krippe und Kindergarten inne hat, gehört es auch zu den Aufgaben, die „Wo-Men-Power am Kind“ kompetent und auf benötigte Betreuungszeiten angepasst bereit zu stellen. Aber auch hier droht Konkurrenz um die knapper werdenden Bewerber. Zum Teil ist das so, weil Schulstandorte bisweilen weit weg liegen und einen Einstieg ins Berufsfeld mit viel Verantwortung und auch Stress dadurch nicht gerade attraktiver machen. Deswegen setzte sich Landrat Sebastian Gruber lange dafür ein, die Ausbildung im Landkreis selbst möglich zu machen.
Kommunale Allianz für Erziehung: Bürgermeister Martin Pichler (v.r.), Landrat Sebastian Gruber, Elvira Wudy-Engleder und Außenstellenleiter Robert Eberle (mit Wimmelbüchern des Landkreises), Dani Luksch (Leiterin des Kindergartens St. Elisabeth), die angehenden Erziehenden Jana Penzenstadler (Marktzwerge), Christian Butscher (St. Elisabeth), Vanessa Becker (Die Buntspechte) mit Diana Prinz, Birgit Bauer (Leiterin des Waldkindergartens) sowie Adolf Hackl.
Mit dem Schuljahr 2022/23 war es so weit. Die Außenstelle des „bsz campus waldkirchen“ wird heuer sogar schon die ersten Absolventen verabschieden können. Noch mitten in der Ausbildung sind hingegen Vanessa Becker, Jana Penzenstadler und Bastian Butscher, die im Markt Schönberg die ganze Bandbreite der frühkindlichen Pädagogik abdecken. Von Krippe über klassischem Kindergarten bis Waldkindergarten ist das Angebot breit gestreut. Und da liegt auch die Stärke der Fachakademie, betont Schulleiterin Elvira Wudy-Engleder. „Wir vertreten eine christliche Werteorientierung, aber zugleich können wir überkonfessionell und flexibel auch den Trends der Gesellschaft folgen.“ Dazu gehören zum Beispiel Aspekte wie interkulturelle Auseinandersetzung oder auch Umweltbildung. In der Pädagogik finden tiergestützte Methoden ebenso Eingang wie alternative pädagogische Konzepte oder auch Didaktik, die auf Musik oder Theaterelementen fußt. Auch frühpädagogische Erziehung zum sehr frühen Krippeneintritt wird vermittelt. Weil das Berufsfeld so breit ist und eben nicht einfach nur aus „Betreuung“ besteht, werden die angehenden Fachkräfte auch bewusst respektvoll als Studierende bezeichnet.
Landrat Sebastian Gruber umschrieb es mit dem Dreiklang „Pädagogik, Herzblut und Freude“, was das Erziehen so erfüllend mache. Bürgermeister Martin Pichler hatte zudem einen pragmatischen Blick auf die Einrichtung dabei: Wenn unsere älteren Mitarbeiter langsam ausscheiden, sorgen wir selbst dafür, dass sich aus eigenem Schulstandort Menschen mit persönlicher Bindung zur Region für eine extrem wichtige Aufgabe einfinden. Deshalb stelle der Markt auch gerne Auszubildende ein, um einerseits die Fachakademie mit Studenten und sich selbst mit Zukunft zu versorgen.