Ganze 23 Jahre jung ist der hochbegabte Musiker Manuel Wagner aus Grafenau. Seine Vita ist bereits jetzt geprägt von zahlreichen Auszeichnungen, Preisen und Stipendien. Sein Wissen gibt der junge Mann im Bereich Akkordeon und Klavier an alle Musikinteressierten weiter. Musik liegt in der Luft.
Herr Wagner, das Klavier übt eine nahezu magische Anziehung auf viele Menschen aus. Woran liegt das?
Das stimmt. Ich merke das auch am Altersspektrum meiner Schülerinnen und Schüler. Das geht von ganz jung bis ins hohe Alter. Gerade erst hatte ich eine Anfrage einer 76 Jahre alten Dame, die das Klavierspielen erlernen will. Das Instrument Klavier ist immer "in". Und auch das Akkordeon ist wieder im Kommen. Es liegt wohl auch daran, dass man mit beiden Instrumenten fast die komplette musikalische Literatur spielen kann. Und man kann Melodie und Harmonien spielen. Man verfügt also über ein sehr großes musikalisches Spektrum, im Gegensatz zur Geige beispielsweise.
Inwiefern unterscheiden sich Klavier und Akkordeon?
Die beiden Instrumente sind sich sehr ähnlich. Beide sind Tasteninstrumente, die Übungen sowie die musikalische Literatur, die Werke von Komponisten sind oft identisch. Es ist eine Frage der Klangfarbe, welches der beiden Instrumente man bevorzugt. Das Klavier ist perkussiv, d. h. der Ton wird durch das Schlagen des Hammers auf die Saite erzeugt. Das Akkordeon ist ein Zwitterinstrument, eine Mischung aus Tast- und Blasinstrument. Der Ton entsteht durch die Stimmzunge.
Wie läuft der Musikunterricht bei Ihnen ab und warum haben Sie sich als Standort Großarmschlag ausgesucht?
Ich unterrichte meine Schülerinnen und Schüler hier bei mir zu Hause oder auch im Gymnasium in Grafenau. Der Bayerische Wald ist meine Heimat, hier bin ich zu Hause. Ich habe vom Landkreis Freyung-Grafenau und von der Stadt Passau sehr viel ideelle wie auch finanzielle Unterstützung erhalten. Deshalb will ich mein Wissen hier weitergeben und damit auch etwas zurückgeben. Das Erlernen von Klavier und Akkordeon beginnt mit kleinen Tonübungen. Man spielt sich ein, macht Fingerübungen, spielt die Tonleiter. Im etwas fortgeschrittenen Stadium übt man die musikalische Unterrichtsliteratur, aber natürlich nehme ich auch auf die Vorlieben meiner Schülerinnen und Schüler Rücksicht. Ich gebe zu, dass mir die klassische Ausbildung sehr am Herzen liegt, also Bach, Mozart, Chopin und so weiter.
Geben Sie unseren Lesern zum Abschluss bitte einen kurzen Einblick in Ihr junges und doch schon so ereignisreiches Leben.
In Passau habe ich am Gymnasium Freudenhain Abitur gemacht. Dann habe ich an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen mein Bachelorstudium im Bereich Solist und Musikpädagogik mit Auszeichnung abgeschlossen. Gerade befinde ich mich im Masterstudium solistische Ausbildung. Künstlerisch widme ich mich vorwiegend Werken aus den Epochen Renaissance, Barock, Klassik und Neuer Musik. Ich bin solistisch, kammermusikalisch und in orchestralen Besetzungen aktiv. Konzertiert habe ich bereits in China, Italien, Österreich, der Schweiz und natürlich in Deutschland.
Was sind Ihre nächsten Projekte?
Ich plane als Akkordeonist gemeinsam mit der Passauer Flötistin Elisabeth Thoma ein Duo-Projekt. 2017 wollen wir auf Tour gehen und klassische Werke aufführen. Der Fokus liegt auf den drei großen Flötensonaten von Bach.
Vielen Dank für das Gespräch.