Das Künzinger Museum Quintana ist immer einen Besuch wert. Hier dreht sich alles um das beeindruckende UNESCO-Welterbe „Donaulimes“. Bei ihm handelt es sich um ein antikes, römisches Grenzsystem entlang der Donau. Der Donaulimes grenzte den Machtbereich des Imperiums einfach gesagt von den Gebieten im Norden ab. Das diente der Verteidigung. Gleichzeitig bot das riesige UNESCO-Welterbe aber mehr als nur verlässlichen Schutz. Die Gebiete rund um den Donaulimes waren nämlich schon vor 8.000 Jahren die Heimat vieler Menschen. Damit ist auch die Gemeinde Künzing einer der ältesten Orte in ganz Bayern. Entsprechend facettenreich zeigt sich die lokale Geschichte:
Vom 19. Oktober 2024 bis zum 12. Januar 2025 lädt die Sonderausstellung „Mysterium Donaulimes“ im archäologischen Museum Quintana dazu ein, die römischen Mysterienkulte entlang der bayerischen Donau zu erforschen. Von diesen geheimen Kulten gab es in der Region überraschend viele, wie die Gäste der Eröffnungsfeier am 17. Oktober 2024 erfuhren. Sie fand ab 19:00 Uhr im gut bestuhlten Obergeschoss des Museums statt.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch Herrn Siegfried Lobmeier, dem Ersten Bürgermeister von Künzing, und dem stellvertretenden Landrat des Landkreises Deggendorf, Herrn Josef Färber, führte Dr. Roman Weindl durch die feierliche Eröffnung. Er ist nicht nur der Leiter des Museum Quintana, sondern kuratierte auch die Sonderausstellung. Daher ließ er es sich nicht nehmen, an diesem Abend seinen beeindruckenden Wissensschatz zu öffnen.
Im Rahmen seiner Präsentation versorgte er die Gäste mit Hintergrundwissen zu den Mysterienkulten am bayerischen Donaulimes. Die Einführung war dabei nicht nur überaus informativ, sondern auch kurzweilig. Wer im Bereich der Archäologie oder Mysterienkulte kein Profi ist, konnte also aufatmen: Das von Dr. Weindl geteilte Wissen half dabei, die geschichtlichen Zusammenhänge noch besser zu verstehen. Das war eine schöne Basis für den Besuch der Sonderausstellung im Anschluss an die Einführung. Positiv hervorzuheben ist dabei auch:
Neben reichlich Nahrung fürs Gehirn lockte die Eröffnungsfeier mit einem liebevoll angerichteten Buffet und spritzigen Getränken. Sie konnte man sich direkt neben der Sonderausstellung im Erdgeschoss schmecken lassen. Für sichtlich zufriedene Gesichter sorgten sie dabei alle: Rund um das Buffet ergaben sich inspirierte Gespräche, während die Sonderausstellung zum Staunen anregte. Und dieses Staunen schließt im archäologischen Museum von Künzing alle Sinne mit ein.
„Mysterium Donaulimes“ ist nämlich eine Ausstellung, die im wahrsten Sinne des Wortes zum Eintauchen in die Geschichte einlädt. So darf an einer Station zum Beispiel auf Nachbildungen von altertümlichen Instrumenten musiziert werden. Eine andere Station präsentiert ein Gefäß, das mit einem exotischen Duftcocktail gefüllt ist. So roch es damals bei den geheimen Zeremonien also!
Selbstverständlich gibt es zu jedem Ausstellungsstück und jeder Mitmach-Station die wichtigsten Informationen nachzulesen. Diese werden auf liebevoll gestalteten Ausstellern präsentiert. Darauf erfährt man zum Beispiel, dass der Gott Mithras in Bayern generell sehr beliebt war und ägyptische Gottheiten bis an die Donau vordrangen. Osiris oder Serapis wurden so zum Beispiel nachweislich in Regensburg verehrt. Darüber hinaus sind zwei Gefäße mit Widmungen an den Gott Jupiter-Dolichenus zum ersten Mal überhaupt in einem Museum zu sehen. Diese spektakulären Schätze stammen aus Steinkirchen-Stephansposching im Landkreis Deggendorf.
Wer die Eröffnungsfeier am 17. Oktober 2024 verpasst hat, muss aber nicht traurig sein. Schließlich lädt das Museum Quintana noch bis zum 12. Januar 2025 dazu ein, historische Luft im Zeichen der Mysterienkulte rund um den bayerischen Donaulimes zu schnuppern. Das ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Magisch!