Es ist nicht Johannes Sterkels erster Besuch in der wissenswerkstatt Passau (wiwe). Aber dieses Mal lief es doch ein bisschen anders als bisher: Der 11-Jährige aus Neuhaus wurde als 75.000ster Kursteilnehmer der Bildungseinrichtung ausgezeichnet und vom Landrat Raimund Kneidinger, Bürgermeister Armin Dickl sowie dem Vorstand der wissenswerkstatt Passau mit einem Präsent und einer Urkunde überrascht.
Verdient hat sich die Ehrung Johannes Sterkel allemal, denn auf der „Teilnehmer-Hitliste“ der wiwe ist der 11-jährige Gymnasiast ganz weit oben zu finden – insgesamt 33 mal war er schon zu Gast in der Bildungseinrichtung im Herzen Passaus. Und auch die nächsten beiden Besuche sind bereits gebucht.
Dafür, dass selbst „Stammgästen“ wie Johannes Sterkel nicht irgendwann langweilig wird, sorgt das umfangreiche und ständig wechselnde Angebot der wiwe: Die jungen Besucher können aus rund 40 verschiedenen Kursen wählen, unter anderem zu den Themenbereichen Metall- und Holzbearbeitung, Elektronik, Informatik und in Zukunft auch Kunststoffbearbeitung. Der Lieblingskurs von Johannes Sterkel ist übrigens Robotik. „Da konnte ich sogar selber programmieren, das hat mir richtig viel Spaß gemacht!“
Grund zum Feiern in der wiwe: Johannes Sterkel wurde als 75.000ter Kursteilnehmer begrüßt. Mit ihm freuten sich (von rechts) Altlandrat Franz Meyer, Landrat Raimund Kneidinger, wiwe Vorstandsvorsitzender Gernot Hein, wiwe-Vorstand Michael Meltzer, die 500. Teilnehmerin von 2013 Lilly Neumeier, der ehemaligen Vorsitzender der ZF AG, Hans-Georg Härter, Johannes Sterkel, der 75.000 Teilnehmer, Bürgermeister Armin Dickl, der stellv. Leiter der wiwe, Patrick Wagner, wiwe Schatzmeister Christian Süss, wiwe Mitarbeiterin Lisa Schneider und wiwe Leiter Ralf Grützner.
Seit der Eröffnung im Jahr 2013 erfreut sich die wissenswerkstatt bei Schulen ebenso wie bei privaten Teilnehmern großer Beliebtheit. Längst zählen nicht mehr nur Kinder und Jugendliche aus der Region zu den Besuchern. Die wiwe genießt auch bei Schulen, Lehrern und Schülern jenseits der Landkreis- und sogar Landesgrenzen einen hervorragenden Ruf. „Im vergangenen Jahr konnten wir rund 7.800 Kursteilnahmen verzeichnen – unsere Kurse sind fast immer ausgebucht. Das zeigt, dass wir mit unserem Angebot ins Schwarze treffen und ist zugleich Bestätigung für die hervorragende Arbeit des gesamten Teams“, freut sich Gernot Hein, Vorsitzender des Trägervereins anlässlich des Jubiläums.
Die Feier zum Jubiläum erhielt zudem besondere Aufmerksamkeit durch die Anwesenheit von Hans-Georg Härter, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der ZF Friedrichshafen AG. Härter bedankte sich herzlich für die wertvolle Arbeit, die in den letzten Jahren bei der wissenswerkstatt geleistet wurde, und hob die Bedeutung der technischen Bildungsangebote für die Region hervor. Er war es, der 2011 den Weg für die Einführung von wissenswerkstätten in Deutschland geebnet hatte.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Teilnahme von Lilly Neumeier, die 2013 als 500. Teilnehmerin der wissenswerkstatt begrüßt wurde. Neumeier gratulierte persönlich dem 75.000sten Teilnehmer, Johannes Sterkel, und erinnerte sich an ihre eigenen positiven Erfahrungen bei der wissenswerkstatt.
Lilly Neumeier, 500. Teilnehmerin der wissenswerkstatt
Insgesamt hielt das vierköpfige wiwe-Team um Leiter Ralf Grützner in den letzten Jahren rund 6.600 Kurse ab. Knapp drei Viertel der 75.000 Kursteilnahmen fanden im Rahmen von Besuchen durch Schulklassen statt. Der Rest der Besucher erkundete die wissenswerkstatt auf eigene Faust in der Freizeit. Der Anteil weiblicher Teilnehmer liegt inzwischen bei über 44 Prozent.
Das Konzept hinter der wissenswerkstatt: Kinder und Jugendliche aller Schulformen erschließen sich selbstständig handwerkliche und physikalische Zusammenhänge und bekommen so einen besseren Zugang zur Technik. Ziel ist es, bei jungen Menschen zu einem frühen Zeitpunkt das Interesse für Technik und Wissenschaft zu wecken und ihnen langfristig berufliche und persönliche Perspektiven aufzuzeigen. Das Bildungsangebot ist dabei auf das Alter der Teilnehmer von acht bis 14 Jahren zugeschnitten. Unter anderem gibt es Projekte zu den Themenbereichen Technik, Elektronik und Handwerk. Die Universität Passau bringt Expertise aus dem Bereich Informatik ein.
Die wissenswerkstatt Passau ist eine gemeinsame Bildungsinitiative von Stadt, Landkreis und Universität Passau, den bayerischen Metall- und Elektroarbeitgebern (bayme vbm), der Knorr-Bremse aus Aldersbach sowie ZF am Standort Passau, die die Federführung dieses Projekts innehat. Die Idee der wissenswerkstatt hat aber auch weitere Unternehmen aus der Region überzeugt, die die Einrichtung unterstützen.
Unsere WAIDLER.COM-Kollegen Benjamin Hartl und Stefan Behringer von BWmedien waren auch unter den Gratulanten. Seit über 11 Jahren arbeitet die BWmedien GmbH partnerschaftlich mit den wissenswerkstätten in Deutschland im Bereich Website und Kurs-Management-System zusammen.
Als Träger der Bildungsinitiative fungiert der Verein „wissenswerkstatt Passau e.V.“. Im Juni 2012 gründeten Vertreter von ZF am Standort Passau, Stadt und Landkreis Passau, der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände (bayme vbm) sowie der Universität Passau den gleichnamigen gemeinnützigen Verein. Vorsitzender dieses Trägervereins ist Gernot Hein, Kommunikationsdirektor bei ZF am Standort Passau, stellvertretender Vorsitzender und Schatzmeister ist Christian Süss, Leiter Controlling und Finanzen der ZF-Standort Passau und Stankov. Schriftführerin ist Dr. Jutta Krogull, Leiterin der bayme-vbm-Geschäftsstelle Niederbayern in Passau. Der Vorstand wird komplettiert durch Michael Meltzer, Werksentwickler bei ZF in Passau, sowie durch Werner Lang, Referat für Wirtschaft, Marketing und Arbeit der Stadt Passau, und Regierungsdirektorin Verena Schwarz vom Landratsamt Passau.
Leiter der wissenswerkstatt ist der Technische Betriebswirt Ralf Grützner. Er ist verantwortlich für den laufenden Betrieb der Bildungseinrichtung. Unterstützt wird er dabei von einem Team mit Patrick Wagner, Lisa Wagner und Angela Putz.
In der wissenswerkstatt steht das Selbermachen im Vordergrund. Mit ihrem Kursangebot ist die Einrichtung daher die ideale Ergänzung des schulischen Lehrplans um praktische Inhalte. Kindern und Jugendlichen sollen die Augen geöffnet werden, welche Begeisterung Technik auslösen kann, wenn man selbst daran mitgetüftelt und gebastelt hat. In enger Abstimmung mit den Lehrkräften wird das Vormittags-Kursangebot speziell für Schülerinnen und Schüler je nach Altersstufe, Vorkenntnissen und Schulart zugeschnitten. Die Kurse können von Gruppen mit bis zu 16 Teilnehmern in jedem der drei Werkräume gebucht werden.
Die wissenswerkstatt steht vormittags Schulbesuchen offen, nachmittags können Mädchen und Buben das Angebot auf eigene Initiative nutzen. Die wissenswerkstatt bietet alle Kurse und Projekte inklusive aller Materialien, Geräte und Maschinen kostenfrei an. Am Ende eines Projektes können die Kinder ihre selbst gebauten Werkstücke mit nach Hause nehmen.
Über die wissenswerkstatt Passau
Die wissenswerkstatt Passau wurde 2012 gegründet. Seit 2013 bietet sie auf rund 600 Quadratmetern im ehemaligen Postgebäude in der Passauer Bahnhofstraße Kurse für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren an, in denen sie handwerklich arbeiten und dabei technische Phänomene erleben und begreifen können. Dabei steht vor allem das Selbermachen im Vordergrund. Dafür stehen zwei mechanische Werkstätten mit Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen, ein Robotikraum, eine Elektrowerkstatt und auch ein Holzlaserarbeitsplatz zur Verfügung. Die Kurse sind kostenlos und können sowohl von Schulklassen als auch von Privatpersonen besucht werden.
Träger der Bildungsinitiative ist der Verein wissenswerkstatt Passau e.V. Im Juni 2012 gründeten Vertreter von ZF am Standort Passau, der Stadt und des Landkreises Passau, der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände (bayme vbm) sowie der Universität Passau den gleichnamigen gemeinnützigen Verein.
Seit dem Start der wissenswerkstatt (wiwe) im Jahr 2013 hat sich die Bildungseinrichtung in der Bahnhofsstraße sehr gut entwickelt. Jährlich besuchen durchschnittlich rund 7.000 bis 8.000 Kinder und Jugendliche die verschiedenen Kurse, die zu 47 verschiedenen Themen angeboten werden. Der Mädchenanteil liegt bei rund 44 Prozent.