Kinder mit Fluchterfahrung spielerisch unterstützen
Kinder mit Fluchterfahrung nachhaltig beim spielerischen Deutschlernen unterstützen – das ist das Ziel des Projektes „Lesestart: Weil uns Lesen weiterbringt“ der „Stiftung Lesen“ aus Mainz. Zielgruppe sind alle, die mit Kindern arbeiten, innerhalb oder außerhalb von Aufnahme-Einrichtungen. Die Projektmaterialien können vielseitig verwendet werden: zur Beschäftigung im „Asylcafé“, zum Mitgeben oder Vorlesen.
Beim Treffen letzte Woche in Passau bekamen Haupt- und Ehrenamtliche, die die geschenkten Kisten bereits im Einsatz haben, fachlichen Input und tauschten sich aus über Möglichkeiten, die Medienkisten gewinnbringend einzusetzen.
Psychotherapeutin Saed-Yonan gab zudem Tipps für Menschen, die Kindern vorlesen, die an einer Traumafolgestörung leiden – und das ist jedes 5. geflüchtete Kind: Seelische Traumata sind unsichtbar und zeigen sich durch Schlafstörungen, Ängste oder aggressives Verhalten. Vorlesen beruhigt und entspannt die Kinder, fördert die Sprachentwicklung und ist eine Chance, das Trauma zu bearbeiten.
Wenn beim Vorlesen Symptome bei den Kindern auftreten, gibt es konkrete Handlungs-Empfehlungen: Ruhe und Sicherheit ausstrahlen, Atemübungen, Bewegungen, scharfe Bonbons, Igelball etc. um ins Hier und Jetzt zurückzukehren – auf keinen Fall selbst panisch werden und nicht tiefer ins Trauma reingehen!
Beim Austauschtreffen der „Stiftung Lesen“ waren von der Caritas Katherina Muszynski und Andreas Trpak dabei. Anlass war, dass die Stiftung Medienkisten (Bücher und Spiele) an ausgewählte Modell-Regionen in Deutschland verschenkt hat, zum Einsatz in Kindergärten, Schulen, Helferkreisen, GUs oder Büchereien. Der Landkreis Passau war hier auserwählt.
Aktionsideen zu den Büchern und Spielen der Lese- und Medienboxen gibt es hier: www.weilunslesenweiterbringt.de
Es war ein rundum gelungener Tag mit bester Verpflegung sowie spannenden Gesprächen und Ideen. Ein herzlicher Dank geht an Wilke Bitter von der „Stiftung Lesen“ und sein Team!