Die Stadt Passau hat einen neuen Anlauf unternommen um Barrieren in der Passauer Altstadt abzubauen. Die Umsetzung ist ein wichtiger Schritt, um die Zugänglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, zu verbessern.
Oberbürgermeister Jürgen Dupper begutachtet den Fortschritt am Residenzplatz: „Unsere historische Altstadt hat viele Besonderheiten. Nicht zuletzt charakterisieren die kleinen Gassen, die Ausgestaltung bzw. Beschaffenheit der Straßen und Flächen aber auch die Wegführung das frühere Stadtzentrum. Es ist durchaus eine Herausforderung, in Abwägung mit dem Denkmalschutz eine Verbesserung für Menschen mit Beeinträchtigung oder auch mit Kinderwägen zu erreichen. Wir werden jedenfalls alle Möglichkeiten ausschöpfen, um einen problemlosen und sicheren Zugang zu unserer Altstadt zu ermöglichen.“
Oberbürgermeister Jürgen Dupper (links) freut sich gemeinsam mit dem Baureferenten Wolfgang Seiderer (rechts) und einem Mitarbeiter der ausführenden Firma über den Fortschritt.
Wie setzt man am besten das Budget ein?
Um diese Frage zu beantworten, haben die unterschiedlichen Fachdienststellen die Altstadt genau unter die Lupe genommen und verschiedene Straßenzüge und Wegbeziehungen geprüft. Im Fokus standen die Michaeligasse, die Schustergasse, der Residenzplatz, die Große Messergasse, der Steinweg und der Rindermarkt. Hier zeigte sich, dass eine historische Stadt gewisse Herausforderungen mit sich bringt:
Denkmalschutz, enge Straßen und Gehwege, unebene Böden und Pflastersteine sind nur wenige Beispiele dafür.
Maßnahmen zur „Barrierefreiheit in der Altstadt“
- Absenkungen von Gehwegen und Bordsteinen:
Gerade bei Fußgängerüberwegen ist es wichtig, Bordsteine abzusenken. Dies ermöglicht einen stufenlosen Übergang von der Straße auf den Gehweg oder umgekehrt. - Errichtung von Straßenquerungen:
Um eine Überquerung der Straße beispielsweise mit einem Rollstuhl zu erleichtern, werden Querungshilfen mit sog. geschnittenem Pflaster versehen.Dieses ist so bearbeitet, dass eine gleichmäßige und enge Fugenbildung entsteht und eine durchgängige Oberfläche geschaffen wird. - Begradigung der Unebenheiten im Pflaster:
Höhenunterschiede des Pflasters werden ausgebessert, um Stolperfallen zu reduzieren. - Ausbesserungsarbeiten:
Platten und Pflastersteine, die sich über die Jahre durch Abnutzung gelockert haben, werden neu verlegt. Außerdem werden Gehwege neu verfugt, um weitere Schäden zu verhindern und die Sicherheit zu erhöhen.
Von den Maßnahmen, die mit einem Budget von ca. 30.000 Euro umgesetzt werden, profitieren nicht nur Personen mit eingeschränkter Mobilität. Auch älteren Menschen oder Familien mit Kinderwägen soll der uneingeschränkte Zugang zu Orten in der Altstadt ermöglicht werden. Die Umsetzung des Projektes wird voraussichtlich noch bis 12.11.2024 wird andauern.
Bereits in der Vergangenheit wurde ein Augenmerk auf Barrierefreiheit gelegt:
Seit 2019 werden laufend Maßnahmen, wie z. B. Querungshilfen, in der Altstadt umgesetzt, um Barrieren zu reduzieren. Auch so bei den Rathäusern: Durch den Einbau eines Aufzugs wurde im Jahr 2018 das Alte Zollamt für jedermann zugänglich. Seit 2019 ist auch der Eingang zum Alten Rathaus voll-ständig barrierefrei: Das Pflaster wurde auf den Gehweg gehoben, damit das Niveau der Bodenschwelle des Haupteingangs erreicht wurde. Außerdem wurde eine Tränenblechrampe montiert und eine Schiebetüranlage eingebaut.