Feierliche Übergabe des Bildungszertifikats in Rinchnach
„Und jetzt ganz vorsichtig!“ - Frau Besendorfer und Tobi bedecken ein bis zum Rand gefülltes Wasserglas mit einer Postkarte. Dieses wird beherzt gedreht und - schwupp - steht es auf dem Kopf, ohne dass ein Tropfen daraus entweicht. Die Aula der St. Gunther Grundschule in Rinchnach füllt sich mit Applaus. „Das war nur eines der vielen Experimente, die wir im vergangenen Schuljahr durchgeführt haben, um uns für die Zertifizierung 'Haus der kleinen Forscher' zu qualifizieren.“ Letzte Woche war es nun soweit: Die Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klassen durften die begehrte Auszeichnung aus Berlin in Empfang nehmen - als erste Grundschule im Landkreis!
Anlässlich der Verleihung begrüßte Schulleiter Bernhard Schell den stellvertretenden Landrat Willi Killinger und Rinchnachs Bürgermeister Michael Schaller. Für seine Lehrkräfte und Schüler fand er lobende Worte: „Es ist ja nicht einfach, so viel zusätzlichen Stoff in den Unterricht zu integrieren, aber ihr habt das vorbildlich und mit viel Spaß gelöst.“ Grund genug, so meinte Schaller, am „Klousterer Nationalfeiertag“, dem Wolfsauslassen, mit dieser Feierlichkeit noch eins draufzusetzen. Vhs-Geschäftsleiter Herbert Unnasch und seine Mitarbeiterinnen Marion Imre und Marion Maier hatten die Ehre, das Zertifikat zu überreichen. Die Volkshochschule ist regionale Netzwerkpartner der bundesweiten Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, bildet interessierte Pädagogen in naturwissenschaftlicher, mathematischer und technischer Frühförderung weiter und begleitet sie auf dem Qualifizierungsweg. „Bleibt neugierig und probiert Dinge aus“, forderte Unnasch die Grundschüler auf. „Schließlich ist aus so manchem kleinen Forscher schon eine große Fachkraft hervorgegangen. Und diese Fachkräfte brauchen wir so dringend in unserem Landkreis!“
Reihe 1 v.li.: Schell, Killinger; Reihe 2 v.li.: Bauer-Opree, Unnasch; Reihe 3 v.li: Maier, Imre, Besendorfer, Listl; Reihe 4: Elternbeirat Graßl
Wie zum Beweis ließen die Kinder Luftballonraketen durch die Luft sausen, Wasser strudelte von einer Plastikflasche in eine andere und Teebeutel schwebten unter Heißlufteinwirkung durch die Aula. Daraufhin präsentierten Frau Besendorfer und Herr Listl ihre Projektdokumentationen. Mit Fotoapparat und Kamera hatten sie die Kinder in den vergangenen Monaten dabei begleitet, wie sie Rollbahnen für Murmeln, Türme aus Spaghetti und Gummibärchenkleber herstellten. „Be-greifen: Dinge anfassen und damit ihre Beschaffenheit verstehen. Genau darin besteht der Grundgedanke von Forschung“, freute sich Schulrat Mark Bauer-Opree.
Die Grundschule Rinchnach ist nunmehr für zwei Jahre Signetsträger, dann wird nachzertifiziert. „Macht’s weiter so!“, motivierte Killinger die Buben und Mädchen: „Diesen Ehrentitel habt ihr, weil ihr interessiert seid und eure Lehrer fordert - und den Titel lasst ihr euch auch nicht mehr nehmen!“