Herausforderungen bei Expansion und Fachkräftemangel

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05.10.2024
Grafenau

MdL Dr. Stefan Ebner besichtigt Traditionsbetrieb Zambelli in Haus im Wald

 

Ein klein wenig Stolz schwang schon mit, als Constantin Zambelli, einer der Gesellschafter des gleichnamigen Familienunternehmens, von seinem Großvater Franz berichtete, der das Unternehmen im Jahr 1957 als Zwei-Mann-Restaurierungsbetrieb gegründet hat. Dies kam beim Besuch des Landtagsabgeordneten Dr. Stefan Ebner zur Sprache, der den Reigen seiner Firmenbesichtigungen beim Dachentwässerungs-, Metalldach- und Regalsystemfertigungsbetrieb Zambelli in Haus im Wald fortsetzte.

 

Grundstein der Unternehmensgeschichte in Haus im Wald war die Renovierung des Kirchturms der örtlichen Herz-Jesu-Kirche. In den Folgejahren gab es nahezu keinen Kirchturm in Niederbayern, wo Zambelli nicht Hand angelegt hätte, berichtet der Enkelsohn des Firmengründers. Aus den anfänglichen handwerklichen Blecharbeiten entwickelte sich Zambelli zum industriellen Serienfertiger. Ein früher Ursprung dafür liegt in der pragmatischen Verarbeitung von an Projekten angefallenen Verschnittblechen zu Dachentwässerungs-Formteilen. Hieraus ist mit stetiger Hingabe die Zambelli Unternehmensgruppe hervorgegangen. Mittlerweile beliefert man als Marke bzw. als OEM-Zulieferer namhafte Kunden in den Bereichen der Dachentwässerung, Gebäudehülle, Regelsysteme, industriellen Metallbearbeitung, des Caravanings sowie der Heiztechnik. 

 

Mit Constantin Zambelli saßen Andreas von Langsdorff, Geschäftsführer der Zambelli Holding GmbH, sowie Johannes Ranzinger, Geschäftsführer der Zambelli Fertigungs GmbH & Co. KG, mit MdL Dr. Stefan Ebner am Konferenztisch, um dem Gast aus der Politik umfangreiche Informationen über das Familienunternehmen liefern zu können. Zunächst berichtete von Langsdorff über die acht Firmenstandorte, von denen sich drei in Deutschland, drei weitere in Tschechien und jeweils einer in Ungarn und Rumänien befinden. Insgesamt beschäftigt Zambelli inzwischen 1.200 Mitarbeiter: Davon rund ein Drittel in Deutschland.

 

Er berichtete zudem davon, dass Zambelli mit sechs "spezialisierten" Geschäftsbereichen am Markt sei. Diese sind die Dachentwässerung, Metalldach- und Regalsysteme, industrielle Metallverarbeitung, Heiztechnik und Caravaning. Die zu 100 Prozent im Familienbesitz befindliche Unternehmensgruppe, die laut dem Holdinggeschäftsführer organisatorisch auf einem sehr soliden Fundament steht, generiert ein Drittel seines Umsatzes außerhalb Deutschlands.

 

Beim Firmenrundgang in den Produktionshallen von Zambelli erläuterten die beiden Geschäftsführer Johannes Ranzinger (li.) und Andreas von Langsdorff (2. v. re.), zusammen mit Mitgesellschafter Constantin Zambelli (re.) die Funktionsweise der Produktion von Ablaufrohren (im Hintergrund). 

 

Gefragt nach den aktuellen Herausforderungen berichteten die Zambelli-Verantwortlichen, dass sie am Hausinger Standort mit Platzproblemen zu kämpfen hätten. Ein vollautomatisches Hochregallager könnte dem Unternehmen für seine Zukunftspläne Abhilfe und Vorteile schaffen. Der Produktions-standort könnte mit dieser baulichen Erweiterung auf lange Frist weiterentwickelt werden. Constantin Zambelli bekräftigte dabei, dass das Interesse der Unternehmerfamilie ein stetes, aber nicht aggressives Wachstum sei. Die Erschließung neuer Märkte und die Ausweitung des Kundenstammes seien ständige Aufgaben, die von den Geschäftsbereichen mit Weitsicht zu bewältigen sind.

 

Welche Fördermöglichkeiten es für die besagte Investition gäbe, erkundigten sich die Firmenvertreter bei Dr. Stefan Ebner, der auch Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags ist. Der Abgeordnete sagte zu, alle Möglichkeiten prüfen zu lassen, wo Staatszuschüsse abgegriffen werden können. Ein weiteres Thema, das an den Abgeordneten herangetragen wurde, war die Limitierung von Einspeisungen bei PV-Anlagen. Hier müsse die Politik mehr für den Ausbau der Energienetze tun, so die einhellige Meinung. Auch die Themen Mitarbeiterakquise und Fachkräftemangel wurden von Johannes Ranzinger zur Sprache gebracht. Ein große Herausforderung sei, dass immer mehr junge Fachkräfte sog. "Kaminkarrieren" verfolgen, d. h. oft sehr schnell den Techniker oder Meister machen. "Es braucht auch in Zukunft in allen Altersstufen motivierte Fachkräfte, die bereit sind, in direkter und handwerklicher Wertschöpfung zu arbeiten", fasst Ranzinger die Lage zusammen. 

 

Mit einem Rundgang durch die Produktionshallen und der Besichtigung des neu errichteten firmeneigenen Blockheizwerkes, das mit Hackschnitzeln aus der Region gespeist wird, endete der Betriebsbesuch des Abgeordneten.


- LL



Quellenangaben

Abgeordnetenbüro Dr. Stefan Ebner, MdL

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