Tag des offenen Denkmals: Wahrzeichen als Zeitzeugen der Geschichte

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18.09.2024
Deggendorf

Jedes Jahr findet am zweiten Sonntag im September der Tag des offenen Denkmals statt. An diesem bundesweiten Aktionstag können auch viele ansonsten nicht öffentlich zugängliche Kulturstätten besichtigt werden. Zudem dürfen sich Interessierte über informative Zusatzangebote wie kostenlose Führungen oder Veranstaltungen freuen. Auch sie präsentieren die Denkmäler in einem ganz neuen Licht. 2024 fiel dieser kulturelle Aktionstag unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ auf den 08. September. Und für ihn hatten sich die Verantwortlichen im Landkreis Deggendorf ein gelungenes Rahmenprogramm überlegt: 

 

 

Im Markt Metten etwa, das nur wenige Kilometer von der Stadt Deggendorf entfernt ist, konnten sich Kulturinteressierte zum Beispiel auf mehrere kostenlose Führungen durch die Pfarr- und Klosterkirche St. Michael freuen. Sie fanden im Anschluss an die Begrüßung durch Abt Athanasius Berggold OSB und Landrat Bernd Sibler um 13:30 Uhr mehrmals täglich in einer längeren oder kürzeren Version statt. Kreisheimatpfleger Florian Jung leitete sie und führte ebenso wie Stadtarchivar Dr. Florian Schneider in den Tag des offenen Denkmals ein. Außerdem gab es in der imposanten Benediktinerkirche um 16:00 Uhr ein Orgelkonzert mit David Jones. Ab 17:45 Uhr faszinierte dann das Chorgebet der Mettener Mönche. 

 

 

Natürlich wurde der Denkmaltag 2024 auch im knapp sechs Kilometer entfernten Zentrum von Deggendorf angemessen angegangen. Hier lud Dr. Florian Schneider zusammen mit Archiv-Mitarbeiterin Sigrid Jakob zu mehrmaligen Führungen durch die Heilig-Grabkirche St. Peter und St. Paul ein. Dieses Gotteshaus findet sich direkt am Michael-Fischer-Platz, wodurch es untrennbar mit der Skyline von Deggendorf verbunden ist. Ob das ein Grund für die hohen Teilnehmerzahlen bei den Führungen war? Sicher lässt sich das natürlich nicht sagen. Jedoch waren Dr. Schneider und Frau Jakob ehrlich vom großen Interesse überrascht. Die ohne Anmeldung mögliche Teilnahme an ihren Führungen hat sich aber auch gelohnt. Diese waren genauso kurzweilig wie informativ. 

 

 

Gleichzeitig ist die Geschichte der Heilig-Grabkirche von Deggendorf generell nicht leicht zu ertragen. Sie ist nämlich eng mit der grausamen Ermordung der jüdischen Gemeinde im September 1338 und der Deggendorfer Gnad verbunden. Der Fokus lag also nicht nur auf architektonischen Besonderheiten wie dem nachträglich erbauten Kirchturm. Auch die Geschichte der Stadt und ihrer Menschen fand Gehör. Es steht also außer Frage: 

 

 

Das Motto zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals wurde mehr als passend gewählt. Schließlich stellen Denkmäler mehr als nur Wahrzeichen einer Stadt oder Gemeinde dar. Bei ihnen handelt es sich immer auch um Zeitzeugen der lokalen Geschichte. Und weil Bauten aus Stein, Holz oder Marmor nur bedingt sprechen können, sind kostenlose Bildungsangebote wie beim Tag des offenen Denkmals über 2024 hinaus Gold wert.


- MH



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