Abgeordneter Dr. Stefan Ebner (CSU) hat zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Alois Rainer (CSU) sowie Dr. Thorsten Arl und Patrick Zens vom Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie e.V. (VBPV) den Verpackungshersteller Smurfit Westrock in Zwiesel besucht. Neben dem Werkleiter Markus Weißenstein war auch der General Manager Region Süd, Frank Graf, für den Termin angereist.
Frank Graf, engagiertes Vorstandsmitglied im VBPV, gab den beiden Abgeordneten einen Überblick über Smurfit Westrock als Gesamtkonzern mit seinen über 100.000 Mitarbeitern in über 500 Papier- und Verpackungswerken, vornehmlich in Europa sowie in Nord- und Südamerika. Er ist verantwortlich für die sechs Verpackungswerke in der Region Süd, davon vier in Bayern. Dabei ist das Werk Zwiesel zwar das kleinste Werk, hat aber eine starke strategische Bedeutung. Der USP des Werks ist die individuelle Entwicklung und Fertigung von anspruchsvollen Verpackungslösungen mit geringeren Stückzahlen.
Besuch beim Verpackungshersteller Smurfit Westrock in Zwiesel (v.l.): MdL Dr. Stefan Ebner; Patrick Zens, BayPapier; Werkleiter Markus Weißenstein; MdB Alois Rainer; General Manager Region Süd Frank Graf und Dr. Thorsten Arl, BayPapier.
„Mit der in Zwiesel entwickelten tissue-wave, einer nachhaltigen Verpackungslösung zur Polsterung von hochwertigen Artikeln, mit der wir Schaumstoff ersetzen, haben wir bereits einige Preise erhalten“, führte Markus Weißenstein aus. Von der Innovationsfähigkeit des Hidden Champions in Zwiesel, aber auch generell von der funktionierenden Kreislaufwirtschaft bei Verpackungen aus Wellpappe zeigten sich MdB Alois Rainer und MdL Stefan Ebner begeistert. In Deutschland beträgt die Recyclingquote bei Verpackungen beeindruckende 95 %.
Beim Austausch zu den aktuellen Herausforderungen der Industrie standen die Themen Fachkräftemangel sowie Bürokratie im Fokus. „Gerade beim Thema Ausbildung und Nachwuchsgewinnung investieren wir sehr viel, um weiterhin Auszubildende als Packmitteltechnologen zu gewinnen“, so Frank Graf. „Der Verband unterstützt hier die Mitgliedsbetriebe mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen wie etwa einer Paper-Challenge, Papier-Camps oder Kooperationen mit Schulen, um Aufmerksamkeit für die beruflichen Möglichkeiten der Branche zu erzeugen“, ergänzten Dr. Thorsten Arl und Patrick Zens.
„Die überbordende Bürokratie sei eine große Last für die Betriebe,“ so Frank Graf. Als jüngstes Beispiel nannte er die zum Jahresende in Kraft tretende EU-Entwaldungsverordnung, die weltweit illegalen Einschlag verhindern soll, aber genauso den bayerischen Waldbauern und den bayerischen Verpackungshersteller trifft. „Es ist nicht hinzunehmen, dass der heimischen Wirtschaft ein bürokratisches Monster an Berichtspflichten auferlegt wird, hierzulande aber wissentlich überhaupt kein Entwaldungsrisiko besteht“, war sich die Runde einig. MdB Alois Rainer sagte zu, sich weiterhin kurzfristig für eine Verschiebung um zwei Jahre und letztlich eine Befreiung von den Berichtspflichten einzusetzen. Genauso sagte MdL Dr. Stefan Ebner zu, sich für eine sinnvolle Ausgestaltung des bayerischen Wassercents einzusetzen: „Wir wollen eine faire Lösung und jede Zusatzbelastung so klein wie möglich halten. Deswegen geht es bei der Debatte und der Umsetzung auch um Genauigkeit, nicht um Schnelligkeit.“