Eine Erfolgsgeschichte der regionalen Landwirtschaft

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23.08.2024
Grainet

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bürgermeister Jürgen Schano besuchen Hofmolkerei Wilhelm – Entwicklung der Direktvermarktung in der Region im Fokus

Nicht erst seit der Störung der globalen Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie liegen regional erzeugte Produkte und Modelle landwirtschaftlicher Direktvermarktung im Trend. Einer der Pioniere dieser Entwicklung ist die Hofmolkerei Wilhelm in Kronwinkel am Fuße des Haidels. Über die Entwicklung des Betriebes sowie der Direktvermarktung in der Region informierten sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Grainets Bürgermeister Jürgen Schano im Rahmen eines Hofbesuches.

 

Die im Jahr 2016 von Andreas Wilhelm am heimischen Hof gegründete Hofmolkerei installierte eine der ersten Milchtankstellen in der Umgebung und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem erfolgreichen regionalen Produzenten und Direktvermarkter. Der Betrieb wurde in nur fünf Monaten aufgebaut und bietet seitdem ein breites Sortiment an hochwertigen Bio-Produkten wie Milch, Joghurt und Käse an. Diese Produkte finden nicht nur im hofeigenen „Milchtankhäusl“ sowie in zahlreichen Supermärkten der Umgebung Absatz, sondern werden auch von Hotels, Kindergärten, Schulen, Seniorenheimen und Krankenhäusern angeboten, wie Andreas Wilhelm berichtet. Dabei ist hervorzuheben, dass neben der Erzeugung auch die gesamte Logistik, einschließlich der Auslieferung, vom Betrieb selbst getragen wird.

 

Vor der Weide des Bio-Hofes: (von links nach rechts) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Andreas und Lisa Wilhelm und Bürgermeister Jürgen Schano.

 

Durch ein Hoffest wurden örtliche Hoteliers auf die Hofmolkerei und die Qualität ihrer Produkte aufmerksam. Diese bieten die Molkereiprodukte inzwischen den Urlaubsgästen in ihren Häusern an, was den regionalen Absatz und die lokale Verwurzelung des Bio-Betriebes weiter stärkt. „Es ist erfreulich zu sehen, dass immer mehr Menschen Wert auf regionale Produkte legen. Auch in unseren Bezirkseinrichtungen, wie etwa den Bezirkskliniken, setzen wir verstärkt auf regionale Produzenten“, wie Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich ausführt. „Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 einen Anteil von 30 % an biologisch erzeugten und 60 % an regionalen Produkten in den Küchen unserer Bezirkskliniken zu erreichen.“ Der Bezirk sei auf dem Weg zur Erreichung dieses Ziels schon weit gekommen.

 

Andreas Wilhelm, der die Hofmolkerei gemeinsam mit seiner Familie und zwei Teilzeitkräften in dritter Generation betreibt, zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung seines Betriebs. Rund 40 % der erzeugten Milch wird mittlerweile direkt vermarktet, der Rest geht an eine Molkereigenossenschaft. „Ein zentraler Vorteil der Zulieferung im Rahmen einer Erzeugergenossenschaft liegt neben der gesicherten Abnahme auch in der regelmäßigen Analyse der Milchqualität. So können wir sicherstellen, dass unsere Produkte stets höchsten Standards entsprechen“, erklärt Wilhelm.

 

Der landwirtschaftliche Bio-Betrieb der Familie Wilhelm besitzt derzeit 65 Milchkühe und bewirtschaftet rund 100 Hektar Land, wovon rund drei Viertel Grünland sind. Auf der übrigen Fläche wird Ackerbau betrieben. Die Hofmolkerei arbeitet zudem eng mit verschiedenen weiteren Direktvermarktern in der Region zusammen. So finden sich im „Milchtankhäusl“ auf dem Hof auch Produkte anderer Direktvermarkter, wie etwa Eier, Nudeln, Wurst und Fleisch. Die Milchprodukte der Familie Wilhelm wiederum finden sich auch in weiteren Hofläden in der Region. „Die Hofmolkerei Wilhelm ist eine tolle Erfolgsgeschichte“, resümiert Dr. Heinrich. Es sei beeindruckend zu sehen, wie sich der Betrieb seit 2016 entwickelt hat und heute als Vorzeigebeispiel für regionale Landwirtschaft und Direktvermarktung gilt.

 

Wilhelm merkte an, dass während der Pandemie ein deutlicher Wandel im Konsumverhalten zu erkennen war: „Die Menschen legten vermehrt Wert auf regionale Produkte.“ Aktuell sei jedoch zu spüren, dass die Verbraucher aufgrund der Inflation wieder preissensibler werden. Den Absatz der Hofmolkerei belastet diese Entwicklung jedoch bisher nicht. „Wir sehen uns nach wie vor einer großen Nachfrage gegenüber und arbeiten an der Kapazitätsgrenze“, betont Wilhelm. Wöchentlich werden beispielsweise zwischen 1.100 und 1.500 Gläser Joghurt produziert, abgefüllt und ausgeliefert.

 

Der Besuch endete mit einem Rundgang über den Hof, bei dem sich die Gäste ein Bild von der Produktion und den Betriebsabläufen machen konnten. Bürgermeister Jürgen Schano lobte die Arbeit der Familie Wilhelm: Die Gemeinde Grainet schätze sich überaus glücklich, einen so innovativen Familienbetrieb mit besten Bio-zertifizierten Produkten vor Ort zu haben. „Hier dürfen die Tiere sich nach Herzenslust frei in der Natur bewegen und gesunde unbehandelte Nahrung aufnehmen“, führt ein sichtlich erfreuter Bürgermeister an.


- JS


Bezirk NiederbayernLandshut

Quellenangaben

Bezirk Niederbayern

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