Erst zweiter Nachweis in Bayern – Fruchtkörper wachsen unter der Erde
Die Erforschung der Trüffel im Nationalpark Bayerischer Wald hat erst vor einigen Jahren begonnen. Denn was als kulinarische Delikatesse bekannt ist, ist in der Natur nur schwer auszumachen. Die Fruchtkörper der unterirdisch wachsenden Pilzarten sind mit bloßem Auge schwer zu entdecken. Nun gelang einer tierischen Spürnase der Beleg für eine weitere Pilzart, die bisher nicht aus dem Nationalpark bekannt war.
Trüffel-Suchhund Leo gelang ein seltener Fund bei Neuschönau.
Das Mykologen im Nationalpark bei der Suche nach Fruchtkörpern auch den Blick unter die Erde wagen, geht auf das bereits abgeschlossene, von der Europäischen Union finanzierte Forschungsprojekt „Pilze ohne Grenzen“ zurück. Seitdem sind bei Forschungsexkursionen hin und wieder Trüffel-Suchhunde dabei. Wie erst jüngst Leo, Hund von Nationalparkmitarbeiter Peter Karasch. Der erschnüffelte letzte Woche unter einer alten Buche eine im Nationalpark neue Trüffelart. Es handelt sich um den Kupferroten Schleimtrüffel (Melanogaster tuberiformis), der dem Vierbeiner in der Nähe von Neuschönau in die Nase kroch.
Erst nach der mikroskopischen Untersuchung war klar: Es ist die Kupferrote Schleimtrüffel.
Die rund zwei Zentimeter großen Fruchtkörper riechen intensiv nach verfaulenden Zwiebeln, so dass ihn ausgebildete Hunde recht leicht finden können. „Für die sichere Bestimmung müssen die Funde dann allerdings mikroskopiert werden“, erklärt Mykologe Karasch. „Denn es gibt in Deutschland insgesamt acht ähnliche Arten aus dieser Gattung.“ Der jüngste Fund sei dabei nicht nur neu für den Nationalpark, sondern für die gesamte Böhmerwaldregion. „Darüber hinaus ist es erst der zweite Nachweis in Bayern.“