Seit der Übernahme der Privatbrauerei Ettl hat sich in der traditionsreichen Brauerei im Bayerischen Wald viel verändert. Die neuen Eigentümer haben bedeutende Investitionen im Sudhaus getätigt, die maßgeblich zur Verbesserung der Bierqualität beigetragen haben.
Dank dieser Modernisierungen ist der Brauprozess nun auf dem neuesten Stand der Technik, was insbesondere dazu führt, dass jeder Sud identisch ist. Diese Konsistenz garantiert, dass die Biere seit der Inbetriebnahme des neuen Sudhauses stets die gleiche hervorragende Qualität aufweisen. Abweichungen gehören der Vergangenheit an.
Neue Etiketten, neue Identität
Die wohl größte Erneuerung ist jedoch der neue Auftritt der Biere aus der Privatbrauerei Ettl. Die Etiketten wurden komplett überarbeitet und zeigen nun Tiere aus dem Bayerischen Wald. Dieser neue Look verdeutlicht die tiefe Verbundenheit der Brauerei mit der Region.
Tiere, Pflanzen und Menschen aus dem Bayerischen Wald prägen die neuen Etiketten und spiegeln die Emotionen wider, die auch im Geschmack der Biere zu finden sind, meint Alexandra Reimann, die neue Brauereibesitzerin. Um die Produkte klarer zu positionieren und eine schnellere Drehung zu erzielen, wurde die Vielfalt der Biere auf drei Sorten reduziert: Ein Helles mit einer Eule als Symbol, ein Kellerbier mit einem Wildschwein und ein Weißbier, das von einen Luchs verkörpert wird.
Führung und Vision
Ein kürzlich aufgenommenes Pressebild zeigt Günter Haas, den Geschäftsführer der Brauerei, zusammen mit den beiden Brauereibesitzern Alexandra und Peter Reimann. Günter Haas, ein erfahrener Brauereiexperte, war jahrelang Geschäftsführer einer Brauerei in Norddeutschland. Er freut sich nun, wieder in seiner Heimat zu sein und mit seiner Erfahrung und seinem Alter eine traditionsreiche Brauerei wie Ettl neu beleben zu können.
Jeder Tag in der Brauerei bereitet ihm große Freude, insbesondere wenn er Konsumenten von den neuen Bieren der Ettl Brauerei überzeugen kann. Die Zusammenarbeit dieser drei Persönlichkeiten spiegelt die Kombination aus Tradition und Innovation wider, die die Brauerei prägt.
Tragische Schließung der Brauerei Viechtach
Leider hat die Brauerei Viechtach, eine weitere traditionelle Brauerei in der Region, kürzlich Insolvenz anmelden müssen und keinen Investor gefunden. In der vergangenen Woche wurde der Konkurs bekannt gegeben. Diese Tatsache trifft auch die Privatbrauerei Ettl hart, da in den letzten Monaten eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Brauereien bestand. Erst letztes Wochenende lieh sich die Viechtacher Brauerei einen Biertank der Privatbrauerei Ettl für das Fest in Kollnburg aus, unterstreicht Günter Haas.
Die Brauereien halfen sich gegenseitig aus – sei es mit Biergläsern oder Personal. Die beiden Brauereien sind nur 13,8 km voneinander entfernt, und wenn Hilfe benötigt wurde, konnte der Brauerei-Lkw innerhalb von 13 Minuten bei der anderen Brauerei sein. Günter Haas appelliert an die Gemeinschaft, die regionale Brauwirtschaft zu unterstützen, indem sie lokales Bier konsumieren. Wenn in Supermärkten oder Getränkemärkten nationale Marken zu günstigen Preisen angeboten werden, sollte die Vernunft jedes Einwohners der Region dazu führen, ein Produkt aus der Region zu kaufen. Nationale Biermarken haben eine andere Kostenstruktur, brauen in riesigen Sudkesseln und bieten ihre Biere daher günstiger an. Die Region Bayerischer Wald ist ihnen gleichgültig – die Wertschöpfung findet anderswo statt, und in die Region wird nicht investiert.
Günter Haas richtet seinen Appell auch an Gastronomen: „Bitte bieten Sie Biere und andere Getränke aus der Region an. Ein Franziskaner Weißbier hat beispielsweise keinen Bezug zum Bayerischen Wald, während viele lokale Brauereien hervorragende Weißbiere brauen. Es ist wichtig, dass wir die regionalen Produkte unterstützen, um die Traditionen und die Wirtschaft in unserer Region zu erhalten.“
Es muss jedem bewusst sein, dass, wenn eine Brauerei ihre Tore schließt, diese wahrscheinlich nie wieder öffnen wird. Traditionen gehen verloren, und Vereinsfeste werden sich erheblich verändern