Temperaturen mit viel Auf und ab!
Dr. Fritz Haselbeck
Die Temperaturkurve für den Monat Juli 2024 beschreibt ein markantes Auf und Ab, sie zeigt von einem auf einen anderen Tag beispielsweise ein Gefälle von mehr als 18 Grad Celsius. Die Skala gleicht einer Berg-Talsilhouette mit Spitzenwerten bis knapp 30 Grad am Tag und Talsenken bis 11 Grad in den Morgenstunden.
Der Durchschnitt der Gesamttemperaturen liegt bei 18,5 Grad (2022: 17 Grad / 2023: 18 Grad), wobei die Temperaturen am Tag im Mittel 23,5 Grad, die nächtlichen Werte 13,5 Grad erreichen. Besonders auffallend ist die Tatsache, dass an keinem einzigen Tag die 30-Gradmarke erreicht wurde, das kommt im Sommermonat Juli recht selten vor! Die wärmsten Tag waren am 9. und am 31. Juli mit jeweils 29,5 Grad, die kühlste Nacht am 4. Juli mit 9 Grad. Sogenannte Sommertage mit mehr als 25 Grad gab es an 13 Tagen. „Heiße Tage“ mit mehr als 30 Grad traten heuer, meteorologisch gesehen, gar nicht auf. Die vorliegenden Wetterdaten beziehen sich auf digitale Messungen in Grainet-Hobelsberg auf 800 Metern Seehöhe, so dass diese Daten im Landkreis Freyung-Grafenau höhenbezogen nach unten oder oben hin abweichen können. Die Sonne schien im Juli an fast allen Tagen, am 4. und 17. des Monats versteckte sie sich ganz hinter einer Wolkendecke. Die Scheindauer betrug 215 Stunden. Verglichen mit den beiden vorausgehenden Jahren ist dies eher ein minderes Maß (2022: 260 Std. / 2023: 235 Std.). Länger als 14 Stunden lachte sie an 4 Tagen vom Himmel, an 12 Tagen mindestens 12 Stunden.
Die Niederschlagstätigkeit lag in Vergleich zu den letzten Jahren leicht über dem Mittel, 110 Liter pro qm kamen zusammen (2022: 92 l/qm; 2023: 105 l/qm). Der regenreichste Tag war der 22. Juli mit 30 Litern pro qm, insgesamt fiel an 15 Tagen Niederschlag. Einzelne Abendgewitter, die jeweils nur kurzeitig und wenig heftig von Südwesten her aufzogen, brachten ein paar heftige Regenschauer mit sich.
Wetterbezogen werden die Tage zwischen 23. Juli bis 23. August traditionell "Hundstage" genannt. Diese Bezeichnung hat zunächst nichts mit unserem Haustier zu tun, sie leitet sich vielmehr vom Sternbild des "Großen Hundes" ab. Denn vom Aufgang der Sternformation mit seinem Hauptstern Sirius bis zur völligen Sichtbarkeit am Sommerhimmel vergehen 30 Tage. Das ist die Zeit, der man die heißeste Periode im Jahr zuschreibt. Im heurigen Juli war davon nur wenig zu spüren, da das Thermometer in der Hundstagezeit gerade „nur“ einmal 29,5 Grad erreichte. Auffällig heiße Julimonate mit mehreren Tagen bis 34 Grad gab es im Gegensatz zu heuer in den Jahren 1983, 2006, 2013, 2015 und 2019.