Fürstenberg Forst aus Baden-Württemberg auf Exkursion im Nationalpark
Wie entwickelt sich der Wald ohne Zutun des Menschen? Wie geht man mit Freiflächen um und wie kann man Wälder durch nachhaltige Bewirtschaftung fit für die Zukunft machen? Das waren Fragen, die einer Gruppe des Betriebes Fürstenberg Forst aus Baden-Württemberg unter den Nägeln brannten. Um sich Anregungen zu holen, waren Betriebsleitung und Revierleiter im Nationalpark Bayerischer Wald zu Gast.
„Wir waren zuletzt im Jahr 2005 im Nationalpark Bayerischer Wald“, erzählte Dr. Jens Borchers, Geschäftsführer und Leiter von Fürstenberg Forst. „Es ist für uns interessant zu sehen, wie sich die Flächen hier innerhalb von 20 Jahren entwickelt haben.“ Fürstenberg Forst bewirtschaftet auch Flächen auf Höhenlagen zwischen 400 und 1.300 Metern mit einem hohen Nadelholzanteil. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir unter fachkundiger Führung die alten Kalamitätsflächen besichtigen dürfen“, so Borchers. „Auch wir wollen nicht gegen die Natur arbeiten, sondern die sogenannte natürliche Automation weitestmöglich ausnutzen.“
Die Besucher von Fürstenberg Forst aus Baden-Württemberg erhielten aus erster Hand von Nationalparkleiterin Ursula Schuster (2.v.l.) Informationen zur Waldentwicklung im Schutzgebiet.
Dass dieses Konzept im Nationalpark aufgeht, konnte die Gruppe bei einer Wanderung mit Nationalparkleiterin Ursula Schuster auf dem Rundweg „Eisvogel“ selbst entdecken. Auf dem Weg Richtung Steinbachklause und weiter zur Großen Kanzel ist nicht nur ein nachgewachsener, vitaler Bergmischwald mit Fichte, Tanne, Buche und Eberesche zu sehen. Ursula Schuster gab auch Einblicke, wie man mit verschiedenen Methoden beim Borkenkäfermanagement dennoch die Artenvielfalt fördern kann, erklärte die Zonierung des Nationalparks sowie das Wildtiermanagement.
Am Ende zeigte sich die Gruppe aus Baden-Württemberg sehr beindruckt von den sehenswerten Waldbildern. Vor allem die Vitalität der jungen Nadelbäume und der kaum sichtbare Wildverbiss entlang der Wanderwege wurde hervorgehoben. Ein sichtbares Zeichen, dass das Zulassen von großen Beutegreifern wie Luchs und Wolf positiv auf die Waldentwicklung wirken kann.