Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach will den Pflegeberuf in Bayern attraktiver machen. Die Ministerin betonte am Dienstag: „Um gute Pflege auch künftig leisten zu können, brauchen wir mehr Pflegekräfte im Freistaat – und dafür muss dieser wichtige Beruf attraktiver werden. Denn nur dann können wir mehr Menschen für diese Aufgabe gewinnen. Wie die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen, hat sich der generalistische Abschluss als Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann bewährt. Ein weiterer wichtiger Baustein ist auch eine starke Interessenvertretung der Pflegekräfte.“
Die Ministerin hatte sich am Montagabend mit dem neuen Präsidium der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) ausgetauscht. Gerlach sagte: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Spitze der Vereinigung der Pflegenden in Bayern. Mit Kathrin Weidenfelder hat die Vereinigung eine Frau als Präsidentin, die als Kinderkrankenschwester genau weiß, wovon sie spricht. Schon seit 2019 widmet sich die Vereinigung der Pflegenden in Bayern mit voller Kraft ihren Aufgaben und hat in den letzten Jahren Herausragendes geleistet. Dazu gehört zum Beispiel der Pflegepool während der Corona-Pandemie und die Registrierung von ca. 19.000 Praxisanleitenden. Ich bin sicher, dass wir auch in den kommenden Jahren viel zusammen bewegen können.“
Die Ministerin ergänzte: „Allem voran werden wir die Vereinigung der Pflegenden in Bayern gemeinsam weiterentwickeln. Wir wollen die Interessensvertretung für die Zukunft noch besser aufstellen. So wie die Empfehlungen des Ausschusses des Gesundheitsministeriums zur Reform und Weiterentwicklung der Vereinigung Eingang in das Pflegendengesetz gefunden haben, werden wir auch den Reformprozess mit den Stakeholdern der Berufsfachverbände und der Pflegewissenschaft in einer Kommission gemeinsam voranbringen.“
Kathrin Weidenfelder, Präsidentin der VdPB, sagte: „Wir können die Profession Pflege nur in einer gemeinsamen Anstrengung und im konstruktiven Austausch aller Beteiligten weiterbringen und vor allem auch weiterentwickeln. Wir brauchen diese gemeinsame Anstrengung von der VdPB sowie den Berufsverbänden, Gewerkschaften, der Pflegewissenschaft und der Politik, um die pflegerische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Das neue Pflegendengesetz enthält gute Chancen für die Selbstverwaltung der Profession in Bayern!“
Gerlach erläuterte: „So werden wir ein verpflichtendes Berufsregister für Pflegefachpersonen in Bayern einführen, das die Vereinigung führen wird. Das ist ein wichtiger Schritt, weil wir mehr Klarheit über die Anzahl der Pflegekräfte sowie über deren Altersstruktur und Qualifikationsniveau erhalten. Damit können wir auch Voraussagen für die Zukunft treffen und geeignete Maßnahmen auf den Weg bringen, um Versorgungsrisiken und Versorgungslücken vorzubeugen. Auch können wir aus den Daten etwa den Bedarf an Aus-, Fort- und Weiterbildungen ableiten.“
Die Ministerin bekräftigte: „Mit dem verpflichtenden Berufsregister rütteln wir aber nicht an dem Prinzip der Freiwilligkeit, was eine Mitgliedschaft in der Vereinigung der Pflegenden in Bayern betrifft. Es steht vielmehr allen Pflegefachkräften weiterhin frei, Mitglied zu werden. Aber natürlich wünsche ich mir, dass sich deutlich mehr Pflegekräfte für eine Mitgliedschaft entscheiden. Denn damit kann jede und jeder seinen Berufsstand stärken.“
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