Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach hat am Dienstag die Schwerpunkte für den neuen Masterplan Prävention vorgestellt. Gerlach betonte in München: „Mit unserem Masterplan Prävention wollen wir die Menschen im Freistaat bei einem gesunden Lebensstil unterstützen. Er wird unser Kompass für die großen Herausforderungen für unsere Gesundheit sein, die sich aus den Bedingungen unserer modernen Lebenswelt ergeben. Denn klar ist: wir müssen unsere Präventionsmaßnahmen danach ausrichten und weiterentwickeln, gerade auch mit Blick auf die gesundheitlichen Folgen durch den Klimawandel und die demographische Entwicklung.“
Gerlach gab am Abend bei einer Veranstaltung in der Münchner Residenz den offiziellen Startschuss für die gemeinsame weitere Ausarbeitung des Masterplans Prävention mit den 150 Partnern im Bündnis für Prävention. Die Ministerin unterstrich: „Darüber rufe ich auch alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich mit Ideen und Anregungen einzubringen. Die Informationen sind unter www.praevention.bayern.de ab sofort freigeschaltet.“
Die Ministerin erläuterte: „Die Leitplanken unseres Masterplans stehen bereits: So werden wir die Präventionsstrukturen im Freistaat weiter ausbauen, etwa durch Aufbau einer Präventionsberichterstattung, mit der wir Entwicklungen gezielt verfolgen und Bedarfe erkennen können.“
Gerlach sagte: „Ich möchte zudem jährlich einen bayerischen Präventionstag veranstalten, um auf diese Weise bei den Bürgerinnen und Bürgern mehr Bewusstsein für Gesundheits- und Präventionsthemen zu schaffen.“
Die Ministerin fügte hinzu: „Den öffentlichen Gesundheitsdienst werden wir durch Einbindung der Gesundheitsregionenplus zum Zweck der Moderation von Prävention und Gesundheitsförderung vor Ort gezielt stärken. Wir werden auch für Fachkräfte im Gesundheitswesen gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zusätzliche Fortbildungen zu Gesundheitsförderung und Prävention anbieten – für ihre eigene Gesundheit und für die Gesundheit der Menschen, mit denen sie arbeiten.“
Gerlach sagte: „Alleine wird es uns aber niemals gelingen, alle Menschen in Bayern mit unseren Präventionsthemen zu erreichen. Wir brauchen auch die Kompetenzen und die Kräfte der 150 Partner im Bündnis für Prävention. Sie bitte ich, sich mit ihren Anregungen und ihrer Expertise in unseren Masterplan einzubringen. Gemeinsam mit ihnen wollen wir einen Plan entwickeln, der alle Lebensphasen in den Blick nimmt und der Bayern gesünder macht.“
Die Ministerin erläuterte: „Als Rahmen haben wir zehn gesundheitliche Ziele festgesteckt. Ganz oben steht: Gesundheitskompetenz stärken und zu gesundem Verhalten motivieren. Das sind wichtige Stellschrauben, die mit dazu beitragen sollen, die häufigsten körperlichen Erkrankungen wie etwa Adipositas oder auch Krebserkrankungen zurückdrängen.“
Gerlach fügte hinzu: „Wir wollen noch mehr Jugendliche und Erwachsene dazu bringen, Vorsorgemaßnahmen und Früherkennungsuntersuchungen zu nutzen. Außerdem müssen wir den Schutz der psychischen Gesundheit vorantreiben. Wir müssen die Menschen noch mehr in Krisen unterstützen und der Einsamkeit begegnen – vor allem bei Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Älteren. Denn auch Einsamkeit belastet die Gesundheit.“
Gerlach betonte: „Beim Thema Sucht müssen wir gemeinsam noch stärker auf Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum schauen und überlegen, wie wir Suchtverhalten entgegenwirken können.“ Auch für das Präventionsthema Mund- und Zahngesundheit möchte Ministerin Gerlach verstärkt sensibilisieren.
Die Ministerin ergänzte: „Ein ganz wichtiges Thema ist auch die sexuelle Gesundheit. Hier können wir durch Aufklärung und durch Impfungen noch mehr erreichen. Voraussetzung ist aber, dass es uns gelingt, die sexuelle Gesundheit aus der Tabuzone zu holen. Eine große Herausforderung im Bereich Gesundheit ist auch der Klimawandel. Wir müssen zu allererst die Zahl der Hitzetoten senken, aber auch Allergie- und Infektionsrisiken müssen wir verstärkt in den Blick nehmen.“
Gerlach betonte: „Auch mit den gesundheitlichen Folgen des demografischen Wandels müssen wir umgehen. Deshalb müssen wir Gesundheit bei Pflegebedarf, Gebrechlichkeit oder Krankheit stärken, um Lebensqualität zu gewinnen.“
Die Ministerin sagte: „Der Masterplan wird in den nächsten Monaten unter Einbindung der Partner im Bündnis für Prävention konkret ausgestaltet. Beschlossen werden soll der Masterplan im Sommer 2025. Gemeinsam werden wir die Weichen für mehr Vorsorge, Gesundheitsförderung und Gesundheitsbewusstsein stellen!“
Gerlach nimmt zwölf neue Partner ins Bündnis für Prävention auf
Ministerin Gerlach stärkte zudem das Präventionsnetzwerk in Bayern und nahm im Rahmen der Veranstaltung neue Partner in das „Bündnis für Prävention“ auf: „Ich freue mich, dass wir weitere zwölf starke Organisationen in unser ‚Bündnis für Prävention‘ aufnehmen können. Denn Gesundheitsförderung und Prävention sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die nur in einem guten Netzwerk erfolgreich verwirklicht werden können. Besonders freut es mich, dass auch das Bayerische Digitalministerium, das ich aufgebaut habe, nun Mitglied unseres Bündnisses ist. Aktuell engagieren sich mit dem bayerischen Gesundheitsministerium 150 Partner im Bündnis für Prävention.”
Gerlach fügte hinzu: „Die Verschiedenheit und Vielfältigkeit der einzelnen Organisationen zeigt ganz deutlich, wie vielfältig auch Prävention und Gesundheitsförderung sind. Von politischen Ressorts über wissenschaftliche Einrichtungen, Vereine und Netzwerke für Betroffene, Verbände der Ärzteschaft und viele andere – wir alle arbeiten an dem gemeinsamen Ziel, die Prävention in unserem Land voranzutreiben. Genau diese Vielfalt brauchen wir, um auch unsere vielfältige Gesellschaft zu erreichen und mitzunehmen.”
Kernanliegen des „Bündnisses für Prävention“, das 2015 initiiert wurde, ist es, die Bürgerinnen und Bürger bei der Gestaltung eines gesunden Lebens und bei der Vermeidung und Früherkennung von Krankheiten zu unterstützen. Im Bündnis, bekennen sich die Partner zu den Leitprinzipien und Handlungsfeldern des Bayerischen Präventionsplans, der nun zum Masterplan Prävention weiterentwickelt wird.
Gerlach nahm folgende zwölf neuen Partner in das Bündnis für Prävention auf und überreichte diesen eine Urkunde: Bayerisches Staatsministerium für Digitales, Landfrauen im Bayerischen Bauernverband, bpa.Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Department für Sportwissenschaft und Sport der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit (WHO Collaborating Centre for Physical Activity and Public Health), Else Kröner Fresenius Zentrum für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München, Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB), Lions Club Distrikt Bayern Süd, Netzwerk gegen Darmkrebs e. V., PSU-Akut e. V. – Psychosoziale Kompetenz und Unterstützung im Gesundheitswesen, Psychisch belastete Herzpatienten e.V., Special Olympics Deutschland in Bayern e. V. (SOBY) sowie den Landesverband Bayern des Verbands Leitender Kinder- und Jugendärzte und Kinderchirurgen Deutschlands (VLKKD).
Der Beitrag Gerlach stellt Schwerpunkte für den Masterplan Prävention vor – Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin gibt Startschuss für Mitarbeit und Bürgerbeteiligung – 150 Partner im Bündnis für Prävention erschien zuerst auf Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention.