Zwei neue Vorhaben im Landkreis Regen-ARBERLAND können auf Fördergelder aus dem Programm LEADER hoffen - zumindest, wenn es nach der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) ARBERLAND e.V. geht. Deren Beirat hat zum dritten Mal in der neuen Förderperiode im vhsBildungszentrum Regen getagt. Nach dem Grußwort der LAG-Vorsitzenden Katharina Zellner bat Regens stellvertretender Landrat Willi Killinger den Beirat, mit den knapper werdenden LEADER-Mitteln hauszuhalten und an die regional förderlichsten Projekte zu denken. Diesen Worten schloss sich Dr. Pex, LEADER-Koordinator Niederbayern vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, an. Er berichtete von derzeit 65 niederbayerischen Projekt-Anträgen, die sich in der Bewilligungsphase befänden. Viele Lokale Arbeitsgruppen hätten bereits Budgetprobleme. Das ehrenamtliche Engagement könnte in Kürze aber mit einem 20.000 Euro schweren Unterstützungstopf rechnen.
Regens Bürgermeisterin Ilse Oswald stellte als erstes Neu-Projekt die „Ganzjahresnutzung der Eissporthalle Regen“ vor. Für eine Tribüne, eine moderne Soundanlage, die barrierefreie Inwertsetzung des Parkplatzes sowie eine vollflächige Synthetik-Eistäfelung veranschlagte Oswald insgesamt 640.000 Euro. 60 Prozent sollen aus LEADER-Mitteln stammen, 20 Prozent von der Stadt als Projektträger und weitere 20 Prozent vom Landkreis. Mit hiesigen Eissportlern wurde das Vorhaben bereits eingehend erörtert: Eishockey und Eisstockschießen seien uneingeschränkt möglich. Die Wettkampfzulassung für das Eisstockschießen ist bereits erteilt. Oswald verwies darauf, dass die mit 1.800 Quadratmetern größte Synthetik-Eisfläche der Welt einen enormen Reputationsgewinn für die Region bedeuten würde. Das Projekt wurde einstimmig beschlossen.
Zu sehen sind u.a.: Vorsitzende Katharina Zellner (6. v.l.), Dr. Eberhard Pex (2. v.l.), stv. Landrat Killinger (2. v.r.) und Tobias Wittenzellner (3. v.l.)
Daraufhin hatte LEADER-Manager Tobias Wittenzellner das Wort. Er stellte den „Dachantrag Bewegtes Niederbayern“ zum Beschluss vor. Dieser gehört zum Kooperationsprojekt „Bewegtes Niederbayern“. Im Rahmen einer bezirksweiten gesundheitstouristischen Offensive sollen hier 35 Bewegungsparcours - also, Freizeitangebote mit Elementen eines Trimm-DichPfads und Spielplatzes - errichtet werden. Zum Teilprojekt gehören unter anderem öffentlichkeitswirksame Events sowie Informations- und Fortbildungsangebote; Kostenpunkt: Rund 77.500 Euro. Diese sollen zu 70 Prozent aus LEADER-Geldern, 1.550 Euro davon aus dem Topf der LAG ARBERLAND, und zu 30 Prozent von den teilnehmenden Kommunen beglichen werden. Das Projekt wurde einstimmig durch den Beirat beschlossen.
Nach den Projektbeschlüssen informierte Wittenzellner noch über das Restbudget der LAG, rund 594.000 Euro - davon 337.000 Euro für Einzel- und 257.000 Euro für Kooperationsprojekte.
Förderung für die Region
LEADER-Projekte und das LAG-Management werden durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie durch den Europäischen Landwirtschaftsfont für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert. Mit dem EUProgramm unterstützt Bayern seine ländlichen Regionen bei deren selbstbestimmter Entwicklung. Hier sind nicht allein die Gemeinden im Blick, sondern die Kooperation der einzelnen Regionen. Die lokalen Aktionsgruppen symbolisieren die Orientierung am Bürger. Kommunale, wirtschaftliche und sozial engagierte Kräfte der Region wirken zusammen. Besonderen Wert legt LEADER auch auf die land- und forstwirtschaftlichen Berufsvertretungen.