Der Landkreis Freyung-Grafenau setzt seine Bemühungen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung der Region fort. Kürzlich fand die jährliche Sitzung der Steuerungsgruppe zur Nachhaltigkeitsstrategie statt, an der Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und Zivilgesellschaft teilnahmen. Diese
Treffen sind zentraler Bestandteil der Bemühungen des Landkreises, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Von den insgesamt 99 geplanten Maßnahmen, wurde dort berichtet, sind bereits 16 erfolgreich
abgeschlossen und 33 befinden sich derzeit in Umsetzung. Einige Ziele konnten bereits – deutlich früher als geplant – erreicht werden. „Wir können sehr zufrieden sein mit dem, was wir bisher geschafft haben. Vor allem den engagierten Mitarbeiterinnen sowie allen Beteiligten gebührt mein Dank dafür“, erklärte
stellvertretende Landrätin Helga Weinberger im Rahmen der Steuerungsgruppensitzung.
Die Steuerungsgruppe zur Nachhaltigkeitsstrategie um stellv. Landrätin Helga Weinberger (Mitte rechts) und Nachhaltigkeitskoordinatorin Verena Holzbauer (Mitte links) hat sich erneut getroffen, um Fortschritte zu besprechen.
Die Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises Freyung-Grafenau zielt darauf ab, ökologische, ökonomische
und soziale Belange in Einklang zu bringen und somit eine lebenswerte Zukunft für alle Bürgerinnen und
Bürger zu gewährleisten. 2021 hatte sich die Landkreisverwaltung unter Beteiligung vieler verschiedener
Akteurinnen und Akteure auf den Weg gemacht, eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie zu erstellen.
2022 wurde diese mit breiter Zustimmung vom Kreistag verabschiedet und anschließend startete die
Umsetzungsphase. Einmal jährlich trifft sich die Steuerungsgruppe, welche die Strategie erarbeitet hat, um
die Erfolge und gegebenenfalls Verzögerungen oder notwendigen Anpassungen zu bewerten und zu
evaluieren. Dieses Mal fand die Steuerungsgruppensitzung im grenzüberschreitenden Gründerzentrum GreG in Freyung statt. Geschäftsführerin Stephanie Fichtl stellte eingangs sowohl die Einrichtung vor als auch nachhaltigkeitsrelevante Gründerthemen.
Die Nachhaltigkeitsbeauftragte Verena Holzbauer leitete die Sitzung und stellte der Runde die bisherigen
Erfolge dar. Ein zentrales Thema war die Nachhaltigkeitspartnerschaft mit dem tansanischen Simanjiro-Distrikt, den eine Landkreis-Delegation im Februar besucht hatte. Die Beteiligten um Holzbauer und
Weinberger schilderten ihre Eindrücke von dem aufstrebenden Land und von der ländlich geprägten Region im Massai-Gebiet. Derzeit wird an einem ersten gemeinsamen Projekt gearbeitet, in dem es um die
Ressource Wasser gehen soll. Auf deutscher Seite soll die Bevölkerung weiter für den Wert und die
Begrenztheit des Elementssensibilisiert werden. Auf tansanischer Seite ist die erste Aufgabe flächendeckend den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu gewährleisten. Dies soll über Errichtung von Brunnen mit Tiefenbohrung und entsprechende Schulung der Bevölkerung gelingen. Der Landkreis Freyung-Grafenau finanziert dabei keine Projekte im Globalen Süden, es geht rein um den fachlichen Austausch und ggf. um die Vermittlung von Fördergeldern.
Erfolge aus den weiteren Handlungsfeldern, die vorgestellt wurden, waren etwa der Ausbau von
Photovoltaikanlagen auf Landkreisliegenschaftsdächern – geplant ist in diesem Jahr noch ein Zubau von über 300 kWp. Außerdem wurden kürzlich weitere energetische Verbesserungen im Bereich
Warmwassererzeugung der Liegenschaften umgesetzt, eine Richtlinie zur öko-fairen Beschaffung in der
Landkreisverwaltung entwickelt und weitere Landkreisflächen zur Förderung der Artenvielfalt ökologisch
aufgewertet. Reparatur- und Tauschinitiativen wie die Kleidertauschparty Hohenau oder das Repaircfé
Waldkirchen sind mittlerweile fest im Landkreis etabliert.
„Wir sind in den vergangenen zwei Jahren gut vorangekommen und insgesamt auf einem sehr guten Weg.
Trotz einiger kleinerer Verzögerungen konnten wir in vielen Bereichen unsere Ziele vorzeitig erfüllen. Die
heutige Sitzung hat gezeigt, dass unser Engagement und die Zusammenarbeit aller Beteiligten Früchte
tragen,“ erklärte Nachhaltigkeitsbeauftragte Verena Holzbauer.